Das Schloß am Meere (Uhland)

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Textdaten
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Autor: Ludwig Uhland
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Titel: Das Schloß am Meere
Untertitel:
aus: Gedichte von Ludwig Uhland, Seite 171–172
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1815
Verlag: J. G. Cotta’sche Buchhandlung
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Erscheinungsort: Stuttgart und Tübingen
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Originalherkunft:
Quelle: MDZ München = Commons
Kurzbeschreibung:
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[171]
Das Schloß am Meere.


Hast du das Schloß gesehen,
Das hohe Schloß am Meer?
Golden und rosig wehen
Die Wolken drüber her.

5
Es möchte sich niederneigen

In die spiegelklare Flut;
Es möchte streben und steigen
In der Abendwolken Glut.

„Wohl hab’ ich es gesehen,

10
Das hohe Schloß am Meer,

Und den Mond darüber stehen,
Und Nebel weit umher.“

Der Wind und des Meeres Wallen
Gaben sie frischen Klang?

15
Vernahmst du aus hohen Hallen

Saiten und Festgesang?

„Die Winde, die Wogen alle
Lagen in tiefer Ruh,
Einem Klagelied aus der Halle

20
Hört’ ich mit Thränen zu.“
[172]

Sahest du oben gehen
Den König und sein Gemahl?
Der rothen Mäntel Wehen?
Der goldnen Kronen Stral?

25
Führten sie nicht mit Wonne

Eine schöne Jungfrau dar,
Herrlich wie eine Sonne,
Stralend im goldnen Haar?

„Wohl sah ich die Eltern beide,

30
Ohne der Kronen Licht,

Im schwarzen Trauerkleide;
Die Jungfrau sah ich nicht.“