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Das unheimliche Wesen

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Textdaten
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Autor: Maximilian Bern
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Titel: Das unheimliche Wesen
Untertitel:
aus: Die zehnte Muse. Dichtungen vom Brettl und fürs Brettl. S. 193–194
Herausgeber: Maximilian Bern
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1904
Verlag: Otto Eisner
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Erscheinungsort: Berlin
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Originaltitel:
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Quelle: Commons = Google-USA*
Kurzbeschreibung:
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[193]

Das unheimliche Wesen.

In mannigfaltiger Gestalt
Treibt heimtückisch sein Wesen
Ein Ungetüm, von dem im Brehm
Und Häckel nichts zu lesen.

5
Ganz harmlos ist es äusserlich,

Obwohl es reich an Mängeln;
Mit ihm verglichen ähneln selbst
Die Raubtiere noch Engeln.

Oft scheint es zahm . . doch trau’ ihm nicht!

10
Denn – heuchelt es auch Treue,

Urplötzlich wieder überfällt
Es grundlos dich auf's neue.

Es freut sich, wenn dir was misslingt,
Und hat Erfolg dein Streben,

15
Dann knurrt es, brächte gerne dich

Um jedes Glück im Leben.

Es gönnt dir nichts auf weiter Welt,
Nicht Ehre und nicht Habe, –
Verfolgt geheim mit seinem Hass

20
Dich bis zu deinem Grabe.
[194]

Ja, selbst bei deinem Nekrolog
Wird oft sein Neid nach rege.
Das unheimliche Wesen heisst –
Recht treuherzig: Kollege.

Maximilian Bern.