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Der Bierkeller zu Gödern

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Textdaten
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Autor: Johann Georg Theodor Grässe
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Titel: Der Bierkeller zu Gödern
Untertitel:
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 2. Anhang: Die Sagen des Herzogthums Sachsen-Altenburg, S. 395–396
Herausgeber:
Auflage: Zweite verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Schönfeld
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Erscheinungsort: Dresden
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
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Bild
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[395]
90) Der Bierkeller zu Gödern.
S. Sachsengrün 1861. S. 41.

In dem Pfarrhause zu Gödern, welches in der Ephorie [396] Luckau liegt, hat sich einmal etwas gar Merkwürdiges zugetragen, und weiß doch Niemand wie es geschehen oder gekommen ist. Der Teufel hat an dem einen Orte mehr Vergnügen als an dem andern und stellt dem einen Stande im menschlichen Leben mehr nach als dem andern. So hatte der böse Geist oft auch sein besonderes Augenmerk auf die Pfarrer geworfen, Gott weiß warum, vielleicht weil sie ihm zu vielen Abbruch thaten, Seelen für die Hölle zu fangen. Merkwürdig sind aber auch die Orte, an denen er den Pfarrherren nachstellte.

Ein solcher Ort war auch der Bierkeller im Pfarrhause zu Gödern, denn wenn der Pastor in denselben eintrat, war es zu seinem Tode und er mußte dann daran verscheiden. Das wußten alle Bauern in Gödern und auch in Altenburg wußten es die hohen Herren, denn als der Superintendent Sagittarius einst einen neuen Pfarrer dort einsetzte, frug er diesen, wie er es denn in diesem Falle mit dem Keller halten wolle, und der Pfarrer, der doch nicht ganz sicher war, ob er mit dem Bierteufel siegreich kämpfen könne, entgegnete, er wolle den Keller lieber nicht betreten.