Der Daxelhofen
Der Daxelhofen.
Den Hauptmann Daxelhofen
Bestaunten in der Stadt Paris
Die Kinder und die Zofen
Um seines blonden Bartes Vließ –
Der Hauptmann Daxelhofen auch,
Da fuhr am Bord der Schelde
Der Blitz und quoll der Pulverrauch.
Die Lilienbanner hoben
Und schoben sich und schoben
Tout doucement zum Rheinesstrand.
„Herr Prinz, welch köstlich Düften!
So duftet nur am Rhein der Wein!
Herr Prinz, das ist doch Mainz am Rhein?
In meinem Pakt geschrieben
Steht: Ewig nimmer gegens Reich!
So steht’s und ist geblieben
Ich bin von Schwabenstamme,
Bin auch ein Eidgenosse gut,
Und daß mich Gott verdamme,
Vergieß ich Deutscher deutsches Blut!
Reißt mich kein Höllenteufel fort,
Betret’ ich dort die Brücken,
So sei mir Hand und Schlund verdorrt!
Nicht dürft’ ich mich bezechen
Mein Waffen lieber brechen,
Als brechen Eid und Mannesehr!“
„La, la“, kirrt Condé, „ferner
Dient Ihr um Doppel-Tripellohn.“
In Stücke krachend sein Sponton,
Dem Prinzen wirft zu Füßen
Die beiden Trümmer er und spricht:
„Den König laß ich grüßen,
Anmerkungen (Wikisource)
Zum historischen Hintergrund, dem Verhalten des Berner Hauptmanns Niklaus Dachselhofer 1674, siehe HLS und Zellweger 1848 Google (zu 1671).
Vers 5: Louis II. de Bourbon, prince de Condé
Vers 36: Sponton: Halbpike