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Der Gedenk- und Aussichtsturm auf dem Schlachtfelde von Gravelotte

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Textdaten
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Titel: Der Gedenk- und Aussichtsturm auf dem Schlachtfelde von Gravelotte
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 38, S. 647–648
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1895
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[647] Der Gedenk- und Aussichtsturm auf dem Schlachtfelde von Gravelotte, von dessen Projekt wir den Lesern bereits in Nr. 5. des l. J. Mitteilung machten, ist nun vollendet. In der Reihe von Gedächtnisfeiern an die siegreichen Schlachten bei Metz, welche am 17. und 18. August in der alten Moselfeste und in deren Umgebung festlich begangen wurden, bildete die Einweihung des auf dem hÖchsten Punkte des Schlachtfeldes bei St. Hubert sich erhebenden Turmes den Hohepunkt. Am Nachmittag des 18. August gegen vier Uhr harrte eine vieltausendköpfige Menge dem Beginn der Feier. Von Straßburg waren Staatssekretär von Puttkamer und Unterstaatssekretär von Schraut zur Vertretung derselben herbeigekommen, der Statthalter Fürst Hohenlohe-Langenburg war durch den Grafen Zeppelin vertreten; aus Metz war der Kommandierende General Graf Häseler mit der gesammten Metzer Generalität und vielen Offizieren anwesend. 27 Vereine mit ihren Fahnen bildeten einen weiten Kreis um den festlich geschmückten Turm. Nachdem die Militärmusik mit dem Choral „Nun danket alle Gott“ die Feier eröffnet hatte, trat Generallieutenant von Arndt, der Vorsitzende des Baukomitees, auf die Stufen vor dem Turm, um mit einer warm empfundenen Ansprache das Bauwerk an die Landesregierung zu übergeben. Die Uebernahme seitens der Regierung erfolgte durch den Bezirkspräsidenten Freiherrn von Hammerstein. In seiner Antwort führte er aus, wie das monumentale Bauwerk als ein Zeichen der Dankbarkeit emporrage für die vor einem Vierteljahrhundert hier im heißen Kampfe fürs Vaterland gefallenen deutschen Krieger, als ein Gedenkturm, dessen Anblick den Besucher der Schlachtfelder an die Großthaten derer erinnern soll, die hier den ewigen [648] Schlaf schlummern. Wie General von Arndt seine Anspräche mit einem Hoch auf den Kaiser geschlossen hatte, so schloß Präsident von Hammerstein mit einem solchen auf das Vaterland, das die heutige Generation zu schirmen ebenso bereit sein müsse wie die Sieger von 1870. Und „Deutschland, Deutschland über alles“ ertönte zum Schluß der gemeinsame Gesang der Festversammlung.

Aussichtsturm bei Gravelotte und Gruppe mit dem Festkomitee.
Nach Aufnahmen von Hofphotograph Eugen Jacobi in Metz.

An der Stelle, wo sich das Bauwerk befindet, bei Point du jour, hat vor 25 Jahren der Kampf am hartnäckigsten gewütet. Aus freiwilligen Spenden All-Deutschlands aufgebaut, erhebt sich der Turm kraftvoll und schlank 30 Meter vom Boden. Die Aussicht von ihm umfaßt nicht nur die Schlachtfelder und Metz, sondern reicht weithinein in die anmutige Mosellandschaft. Die Gruppe, welche unser zweites Bildchen zu Füßen des Turmes zeigt, vergegenwärtigt diejenigen, die sich um das Zustandekommen des Bauwerks am meisten verdient gemacht haben: der Präsident des Baukomitees General von Arndt und die ausführenden Mitglieder Sachs, Jacobi, Wahn, Weisert bilden die vorderste Reihe.