Der Graben
Mutter, wozu hast du deinen aufgezogen?
Hast dich zwanzig Jahr mit ihm gequält?
Wozu ist er dir in deinen Arm geflogen,
und du hast ihm leise was erzählt?
Für den Graben, Mutter, für den Graben.
Junge, kannst du noch an Vater denken?
Vater nahm dich oft auf seinen Arm.
Und er wollt dir einen Groschen schenken,
Bis sie ihn dir weggenommen haben.
Für den Graben, Junge, für den Graben.
lagen dicht bei Englands Arbeitsmann.
und zerschossen ruht heut Mann bei Mann.
Alte Leute, Männer, mancher Knabe
in dem einen großen Massengrabe.
Seid nicht stolz auf Orden und Geklunker!
In die Gräben schickten euch die Junker,
Staatswahn und der Fabrikantenneid.
Ihr wart gut genug zum Fraß für Raben,
für das Grab, Kamraden, für den Graben!
Die Militärkapellen
spielen auf zu Euerm Todestanz.
Seid Ihr hin: ein Kranz von Immortellen -
das ist dann der Dank des Vaterlands.
Denkt an Todesröcheln und Gestöhne.
schuften schwer, wie Ihr, ums bißchen Leben.
Wollt Ihr denen nicht die Hände geben?
Reicht die Bruderhand als schönste aller Gaben
übern Graben, Leute, übern Graben −!