Der Herbst (Geisheim)
Seht euch den Herbst, den Jäger, an,
Wie unter’m Haberkranze
Er, was die Fidel fideln kann,
Sich dreht im deutschen Tanze.
Mit violetten Backen,
Wie Takt er jubelnd tritt und schreit,
Daß Haus und Diele knacken.
Verschossen ist die Farbe sehr
Doch sehr gefällt den Dirnen er
Mit seiner krausen Locke.
Voll Äpfel und voll Nüsse hat
Er seine großen Taschen,
Zu knäubeln und zu naschen.
Hat nichts er mehr, so thut er doch,
Der lose Schalk, als hätt’ er,
Führt Euch zum Baum’ und schüttelt noch –
Liebt er die volle Traube;
Mit lust’gen Brüdern sitzet er
Dort in der Rebenlaube.
Der Abend an zu dunkeln;
Und unser lust’ger Vetter denkt
An’s Küssen und an’s Munkeln.
Versprochen hatt’ er’s längst der Braut,
Nun endlich wurden sie getraut
Zum ew’gen Bund’ auf Erden.
Doch einen guten Ehemann
Wird man ihn just nicht schelten;
Und macht daheim sich selten.
Im lust’gen Waidwerk draußen mag
Es besser ihm gefallen;
Dort lebt er seinen liebsten Tag,
Das Weiblein müht daheim sich sehr,
Das Männchen warm zu halten;
Doch unaufhaltsam jaget er
Im Nassen und im Kalten.
Heim manchen guten Braten:
Dann schmaus’t sein Völklein um ihn her,
Und horcht auf seine Thaten.