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Der Indianer und der Pflanzer

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Textdaten
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Titel: Der Indianer und der Pflanzer
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aus: Clausthalischer allgemeiner Harz-Berg-Calender auf das Jahr 1805
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Erscheinungsdatum: 1804
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Erscheinungsort: Clausthal
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung:
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[32]
Der Indianer und der Pflanzer.


     Ein von der Jagd zurückkehrender Indianer sprach einen an seiner Hausthür stehenden Pflanzer um ein Stück Brod – und als er ihm dieses abschlug, um ein Glas Bier – als ihm aber auch dieses mit den harten Worten: „[WS 1]Packt euch, ihr Indianischer Hund!“ – verweigert ward, um einen Trunk Wassers an, den er eben so wenig erhielt. Einige Monate nachher gieng der Pflanzer auf die Jagd, verlor sich von seiner Gesellschaft und verirrte sich in einem Gebüsche, woselbst er zuletzt eine Indianische Hütte fand, und den Bewohner derselbst hat, ihn aus dem Walde und nach seiner Plantage zu führen. Der Indianer gab zur Antwort: es sey zu einem so weiten Wege zu spät; wenn er aber diese Nacht in seiner Hütte zubringen wolle, so sollte er ihn willkommen seyn. Der Pflanzer nahm dieß Anerbieten an. Der Indianer reichte ihm Erfrischungen, machte ihm ein Nachtlager von Thierfellen, und führte ihn am folgenden Morgen, seinem Versprechen gemäß, aus dem Walde. Beym Abschiednehmen trat er dem Pflanzer gerade unter die Augen, und fragte ihn, ob er sich nicht erinnere, ihn ehemals gesehen zu haben. In dem Augenblicke ward der Pflanzer gewahr, daß dieser wohlthätige Indianer der nehmliche sey, dem er vor kurzem einen Trunk Wasser versagt [33] hatte. Er wollte sich entschuldigen: Der Indianer aber fiel ihm ins Wort: „[WS 2]Wenn du wieder einen armen Indianer vor Durst verschmachten siehst, und er dich um einen Trunk Wasser bittet; so nenn ihn nicht einen Indianischen Hund!“ Nach diesen Worten wünschte er ihm eine glückliche Reise und gieng zurück.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Anführungszeichen eingefügt
  2. Anführungszeichen eingefügt