Der Junggesell und der Mühlbach (1799)
Wo willst du klares Bächlein hin,
So munter?
Du eilst mit frohem leichtem Sinn,
Hinunter.
So höre doch und sprich einmal!
Ich war ein Bächlein, Junggesell,
Sie haben
Mich so gefaßt damit ich schnell,
Zur Mühle dort hinunter soll,
Und immer bin ich rasch und voll.
Du eilest mit gelaßnem Muth,
Zur Mühle,
Hier fühle.
Es blickt die schöne Müllerinn
Wohl freundlich manchmal nach dir hin?
Sie öffnet früh beim Morgenlicht,
Und kommt ihr liebes Angesicht
Zu baden,
Ihr Busen ist so voll und weiß,
Es wird mir gleich zum Dampfen heiß.
Entzünden;
Wie soll man Ruh mit Fleisch und Blut
Wohl finden?
Wenn man sie einmal nur gesehn,
Dann stürz ich auf die Räder mich,
Mit Brausen
Und alle Schaufeln drehen sich
Im Sausen.
Hat auch das Wasser beßre Kraft.
Du Armer fühlst du nicht den Schmerz
Wie andre?
Sie lacht dich an und sagt im Scherz:
Sie hielte dich wohl selbst zurück,
Mit einem süßen Liebesblick?
Mir wird so schwer, so schwer vom Ort
Zu fließen,
Durch Wiesen,
Und käm’ es erst auf mich nur an,
Der Weg wär’ bald zurück gethan.
Geselle meiner Liebesqual
Du murmelst mir vielleicht einmal
Zur Freude.
Geh sag ihr gleich und sag ihr oft
Was still der Knabe wünscht und hofft.