Der Landgraf
Mir sitzt zu Hause jung gezähmt
Und leicht gelähmt
Ein Steinaar im Verließe,
Der martert sich den Hals zu drehn,
Aus dem er gerne stieße.
So streck’ ich Landgraf ebenfalls
Den Kopf und Hals
Wohl durch das Kerkergitter,
Für mein Gemüt,
Ein Schüler oder Ritter.
Der Kaiser, der vergichtet ist,
Drum gerne mißt
Vergaß wie schwer ein ganzer Mann
Entrathen kann
Das Jagdhorn an der Hüfte.
Ich wurde hinterrücks gefällt,
Ward mir mit falschen Schriften!
Wer mir mit lächelndem Gesicht
Die Treue bricht,
Der kann mich auch vergiften!
Ich wähnte dann:
Damit hätt’ ich’s verbrochen,
Daß triumphirend ich hinaus
Zum Gotteshaus
Jüngst warf ich auf den Festungsrain
Ein Stüberlein
Dem Bettler hin, dem lahmen:
Den schlug der Spanier bis aufs Blut –
Der Teufel hol’ ihn! Amen!
Wohl läg’ ich besser auf dem Feld –
„Ade, du Welt!“ –
Gewundet und erstochen!
Am grünen Hag,
Den hellen Blick gebrochen!
Nur tröstet mich das Eine doch:
Das päpstlich Joch
Wir dürfen ohne Clerisei
Und Heuchelei
Getrost zum Herrgott beten!
- ↑ Die Reliquien der heiligen Elisabeth.