[18] Der Maulwurf.
In seinem Garten freudevoll
Geht hier ein Gärtner Namens Knoll.
Doch seine Freudigkeit vergeht.
Ein Maulwurf wühlt im Pflanzenbeet. [19]
Schnell eilt er fort und holt die Hacke,
Daß er den schwarzen Wühler packe.
Jetzt ist vor Allem an der Zeit
Die listige Verschwiegenheit. [20]
Aha! Schon hebt sich Was im Beet,
Und Knoll erhebt sein Jagdgeräth.
Schwupp! Da – und Knoll verfehlt das Ziel.
Die Hacke trennt sich von dem Stiel. [21]
Das Instrument ist schnell geheilt;
Ein Nagel wird hineingekeilt.
Und wieder steht er ernst und krumm
Und schaut nach keiner Seite um. [22]
Klabumm! – So kriegt die Schwerenoth! –
Der Nachbar schießt die Spatzen todt.
Doch immerhin und einerlei!
Ein Flintenschuß ist schnell vorbei. [23]
Schon wieder wühlt das Ungethier.
Wart! – denkt sich Knoll – Jetzt kommen wir!
Er schwingt die Hacke voller Hast –
Radatsch! – o schöner Birnenast! [24]
Die Hacke ärgert ihn doch sehr,
Drum holt er jetzt den Spaten her.
Nun, Alter, sei gescheidt und weise,
Und mache leise, leise, leise! [25]
Schnarräng!! – Da tönt ihm in das Ohr
Ein Bettelmusikantenchor.
Musik wird oft nicht schön gefunden,
Weil sie stets mit Geräusch verbunden. [26]
Kaum ist’s vorbei mit dem Trara,
So ist der Wühler wieder da.
Schnupp! dringt die Schaufel, wie der Blitz,
Dem Maulwurf unter seinen Sitz. [27]
Und mit Hurrah in einem Bogen
Wird er herauf an’s Licht gezogen.
Aujau! Man setzt sich in den Rechen
Voll spitzer Stacheln, welche stechen. [28]
Und Knoll zieht für den Augenblick
Sich schmerzlich in sich selbst zurück.
Schon hat der Maulwurf sich derweil
Ein Loch gescharrt in Angst und Eil. [29]
Doch Knoll, der sich emporgerafft,
Beraubt ihn seiner Lebenskraft.
Da liegt der schwarze Bösewicht
Und wühlte gern und kann doch nicht;
Denn hinderlich, wie überall,
Ist hier der eigne Todesfall.