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Der Name der Stadt Oschatz und die Wahrzeichen der Stadt

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Textdaten
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Autor: Johann Georg Theodor Grässe
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Titel: Der Name der Stadt Oschatz und die Wahrzeichen der Stadt
Untertitel:
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. S. 269-270
Herausgeber:
Auflage: Zweite verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Schönfeld
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Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
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296) Der Name der Stadt Oschatz und die Wahrzeichen der Stadt.

Peccenstein, Theatr. Sax. Th. II. S. 9. Anders bei Segnitz Bd. II. S. 177. u. von Bechstein bei Günther, Groß. poet. Sagenbuch der Deutsch. Jena, 1846. Bd. I. S. 80. behandelt. – Curiosa Sax. 1733. S. 189. sq.

Die Stadt Oschatz soll nach der Sage dem Herzog Georg dem Bärtigen von Sachsen ihren Namen verdanken, weil sie unter allen andern die gehorsamste und fast sein Schatz gewesen sei. Nach einer andern Sage soll aber ein deutscher Kaiser (vermuthlich Otto der Große, 936-973, der allerdings die sächsischen Lande durchreist hat) einst mit seiner Gemahlin in die Nähe des Dölzebachs im Lande Meißen gekommen sein, wo man gerade mit der Erbauung einer Stadt beschäftigt war. Der Kaiser habe nun gehört, die neue Stadt habe noch keinen Namen, er habe also im Scherz seine Gemahlin aufgefordert, einen solchen zu erfinden, und diese, welche nicht gleich auf einen passenden gekommen, in der Verlegenheit geantwortet: „o Schatz, ach wie –“ Da soll der Kaiser freudig ihre beiden ersten Worte zusammengezogen und dem Orte den Namen Oschatz beigelegt haben.

Als Wahrzeichen der Stadt betrachtet man die in der Brüdergasse am Marstall in Stein gehauenen zwei Brustbilder, welche die beiden Brüder Dietzmann und Friedrich, Söhne Alberts des Unartigen, bedeuten, die auf ihrer Flucht von ihrem Vater an diesem Ort, als man sie eingeholt, gefangen [270] worden wären. Nach Andern hätten aber die Oschatzer Bürger diese beiden Prinzen hier gut aufgenommen, die Thore geschlossen und vor ihrem Vater geschützt.