Der Schmied in der Hölle

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Textdaten
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Autor: Heinrich Pröhle
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Titel: Der Schmied in der Hölle
Untertitel:
aus: Kinder- und Volksmärchen. S. 66-67
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1853
Verlag: Avenarius und Mendelsohn
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: Google und Scans auf commons
Kurzbeschreibung:
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17. Der Schmied in der Hölle.

Ein Schmied machte sich auf mit seinem dicken Hammer und ging auf dem breiten Wege nach der Hölle zu. Als er hinkommt, ist da vor der Hölle so ein rundes Glas, da guckt er hinein. Da sieht er, daß da vier Teufel am Tische sitzen und spielen Solo. Da ruft er ihnen zu, daß er mitspielen wolle, sie aber verriegeln vor ihm die Thür. Da schlägt er mit seinem dicken Hammer dagegen, daß die Thür mitten in die Hölle hineinfliegt. Also fuhren die vier Teufel jeder in eine Ecke. Nun sagt er, sie sollten nur herkommen und mitspielen. Da sagen die Teufel: hier in der Hölle hätten sie kein Geld, wer gewönne, der solle jedesmal den schlechtesten Spieler todtschlagen mit dem dicken Hammer des Schmieds. Sie hofften aber, daß der Schmied am schlechtesten von ihnen Solo spielen würde. Also ist aber dieser Schmied so ein barbarischer Solospieler und gewinnt. Nimmt den Hammer und schlägt einen Teufel todt und spricht: „Da liegst du.“ Also fängt er mit den Dreien wieder an Solo zu spielen. Er gewinnt wieder. Nimmt er seinen dicken Hammer und [67] schlägt wieder einen auf den Kopf. „Du gehst gewiß nicht wieder umher“, sagt er. Also fängt er wieder an mit den Zweien Solo zu spielen. Da gewinnt er aber wieder. Nimmt er seinen dicken Hammer und schlägt den einen wieder auf den Kopf und sagt: „Da streckt er alle vier.“ Nun hat er nur noch einen, da ist das der jüngste Teufel von den allen zusammen. Spielt er wieder, und er gewinnt wieder. Den schlägt er auch noch todt und läßt sich von des Teufels Großmutter angeloben, daß wir niemals wieder einen Teufel in die Hölle bekämen. Sagt zu den Seelen, die da braten, sie könnten nun weggehen in den Himmel. Gehen die Seelen auch ab, gehen in den Himmel. Der Schmied der lebte da lange in der Hölle, wird ihm da zuletzt zu einsam, geht ins nächste Dorf, legt da achtundvierzig Brennereien an. Kommt einmal an so eine große Eiche, da steigt er hinein. Da hat sich ein Teufel versteckt, der gerade auf der Erde gewesen ist, wie der Schmied mit den andern Teufeln Solo gespielt hat, der sitzt in der Eiche und grunzt, kann unten nicht heraus und oben nicht. Er läßt ihn in der Eiche sitzen; als die aber umgehauen wird, fliegt der Teufel heraus. Wie er hinkommt in die Hölle, ist seine Großmutter und Alles weg. Da hat dieser Teufel sich selbst ums Leben geholfen, und es soll immer noch kein Teufel und keine ordentliche Hölle wieder sein.