Der Schwarzwald (Schenkendorf)
Wie fröhlich hier im reichen Thal
Die lieben Bäume stehn,
Gereift an Gottes mildem Strahl
Geschützt von seinen Höhn!
Noch manches Jahr gedeihn,
Und du Gutedel, fließend Gold,
Auch du Markgräfler Wein!
Doch höher, immer höher zieht,
Dort nach dem dunkeln Gipfel sieht
Mein liebetrunkner Sinn.
O Dreisam, süßer Aufenthalt,
O Freiburg, schöner Ort!
Die höchste Sehnsucht fort.
Nicht schrecken mich im Höllenthor
Der grause Felsenweg,
Weit über Land und Fels empor
Dein Wasser schöpf’ ich in der Hand,
O Donau, frohe Fahrt!
Verkünde nur im Morgenland
Der Teutschen Sinn und Art!
Und mit dem weißen Hut,
O Mägdlein sittig, schön und gut!
Grüß mir das teutsche Land.
Ich muß hinauf zum schwarzen Wald,
Dort soll fortan mein Aufenthalt
Und meine Kirche seyn.
Euch Bäume hat kein Mensch gestreut,
Euch säte Gottes Hand,
Mir meines Gottes Pfand.
Durch eure schlanken Wipfel geht
Sein wunderbarer Gang,
In euren grünen Zweigen weht
Das ist ein ferner Liebeston,
Er klingt wohl tausend Jahr,
Von Geistern, deren Zeit entflohn
Und deren Burg hier war.
Im höchsten schwarzen Wald!
Nicht fern kann hier die Wohnung seyn,
Der seligsten Gestalt;
Der Freiheit, die mein Herz gewann,
Der ich, ein lieberglühter Mann,
Für ewig mich getraut.
O Freiheit, Freiheit, komm heraus,
So kräftig und so fromm,
Du holde Freiheit komm!
Dort unten laß dich wieder schau’n
Im freien teutschen Land;
Und wahre die getreuen Gau’n