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Der Seiltänzer

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Klabund
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Titel: Der Seiltänzer
Untertitel:
aus: Die Harfenjule
S. 17
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1927
Verlag: Die Schmiede
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bild
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Der Seiltänzer.

Er geht. Die schräge Stange trägt ihn linde. Der Himmel schlägt um ihn ein Feuerrad. Ein Lächeln fällt von einem mageren Kinde, und an dem Lächeln wird die Mutter satt.

Ein jeder fühlt sich über sich erhaben und tänzelt glücklich auf gespanntem Seil. Die Menschen wimmeln braun wie Küchenschaben, und sind dem Blick der Höhe wehrlos feil.

Dort unten hockt in schmutzigen Galoschen das Niedere und Gemeine, und es hebt die Stirn zur Höhe für zwei povre Groschen, an denen feucht der Schweiß des Werktags klebt.


[17] Der Seiltänzer.

Er geht. Die schräge Stange trägt ihn linde.
Der Himmel schlägt um ihn ein Feuerrad.
Ein Lächeln fällt von einem mageren Kinde,
und an dem Lächeln wird die Mutter satt.

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Ein jeder fühlt sich über sich erhaben

und tänzelt glücklich auf gespanntem Seil.
Die Menschen wimmeln braun wie Küchenschaben,
und sind dem Blick der Höhe wehrlos feil.

Dort unten hockt in schmutzigen Galoschen

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das Niedere und Gemeine, und es hebt

die Stirn zur Höhe für zwei povre Groschen,
an denen feucht der Schweiß des Werktags klebt.