Der Spittelleute Klagelied

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der Spittelleute Klagelied
Untertitel: {{{SUBTITEL}}}
aus: Die zehnte Muse. Dichtungen vom Brettl und fürs Brettl. S. 124
Herausgeber: Maximilian Bern
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1904
Verlag: Otto Eisner
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel: {{{ORIGINALTITEL}}}
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons = Google-USA*
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[124]

Der Spittelleute Klagelied.

Wir armen Spittelleute,
Was haben wir zu thun!
Wir müssen morgens früh aufstehn,
Und wenn wir das Gebet gesprochen,

5
Zwei Eimer Wasser holen gehn

Und unsre Morgensuppe kochen.

Wir armen Spittelleute,
Was haben wir zu thun!
Dann müssen wir um halber zehn

10
An unser Tagewerk gleich schreiten,

Und wied’rum an dem Herde stehn
Und unser Mittagsmahl bereiten.

Wir armen Spittelleute,
Was haben wir zu thun!

15
Kaum ist das Mahl genommen ein,

Kaum kann man sich des Schlafs erwehren,
Gleich muss man wieder munter sein,
Das Vesperbrötchen zu verzehren.

Wir armen Spittelleute,

20
Was haben wir zu thun!

Ist nun auch endlich das geschehn,
So wird es Abend unterdessen;
Wir möchten gern zu Bette gehn,
Und müssen noch zu Nacht erst essen.

25
Wir armen Spittelleute,

Was haben wir zu thun!
Gottlob, bald endigt sich die Not!
So denkt man wohl, o ja – mit nichten!
Wir müssen nach dem Abendbrot

30
Erst unsre Andacht noch verrichten.


Wir armen Spittelleute,
Was haben wir zu thun!
Nun ist es doch zum Ausruhn Zeit!
O nein! wir dürfen noch nicht schlafen;

35
Der Spittelmeister lärmt und schreit:

Erst reinigt Teller, Krug und Hafen!

Heinr. Hoffmann von Fallersleben.