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Der Weizentopf von Coriba

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Walther Kabel
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Titel: Der Weizentopf von Coriba
Untertitel:
aus: Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Jahrgang 1910, Fünfter Band, Seite 229
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Erscheinungsdatum: 1910
Verlag: Union Deutsche Verlagsgesellschaft
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Erscheinungsort: Stuttgart, Berlin, Leipzig
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[229] Der Weizentopf von Coriba. – In dem Franziskanerkloster der mexikanischen Stadt Coriba wird noch heute ein flacher irdener Topf von etwa dreißig Zentimeter Durchmesser aufbewahrt, der in deutscher Sprache die eingegrabene Inschrift trägt: „Wer aus mir trinkt, der denke an Gott.“

Dieser Topf hat, wie alte Pergamente beweisen, seine besondere Geschichte, die mit dem heutigen Weizenbau in Amerika innig verknüpft ist. In den Jahren, als Cortez Mexiko zu erobern suchte, wurde einmal aus Spanien für seine Truppen zur Verproviantierung Reis nach Mexiko gesandt. Die Ladung kam an, und ein Teil derselben ging nach Coriba. In diesem Reis wurden zufällig vier Weizenkörner gefunden, die ein Franziskanerpater sofort in dem erwähnten Gefäße einsetzte, das durch eine merkwürdige Verkettung von Umständen gleichfalls nach Amerika verschlagen worden war. Der Weizen ging auf, trug reichlich Früchte, die der Pater wiederum aussäte, so daß in wenigen Jahren schon ein kleines Weizenfeld vorhanden war – der Ursprung von Amerikas heutigen unermeßlichen Weizenfeldern.

Fremden, die das alte Kloster in Coriba besuchen, wird noch heute der irdene Topf wie eine kostbare Reliquie gezeigt.

W. K.