Der alte Fritz (Fontane)
(Zur Enthüllungsfeier des Friedrich-Denkmals im August 1851.)
Bist endlich da! Gott sei’s geklagt,
Hast lange warten lassen;
Nun lehr’ uns wieder, unverzagt
Den Feind beim Schopfe fassen,
Die Feinde drauß und drinnen,
Zerreiß die Netze dicht und fest,
Womit sie uns umspinnen.
Blitz’ nur herab von Deiner Wacht,
Wir brauchen wieder, Tag und Nacht,
Die Alten-Fritzen-Augen;
Blitz’ nur herab! und wenn im Nu
Die Schleicher Du errathen,
Wie weiland dem Kroaten.
Blitz’ nur herab von Deiner Wacht;
Und wenn uns Feinde spotten,
Pandurenthum und Slawenmacht
Dann, Dir zu Füßen, weck’ und wink’
Dem alten Leibhusaren,
Und sprich: „He, Zieten[1], sattl’ Er flink,
Wir woll’n mal drunter fahren.“
Den Lenkern und den Leitern,
Sei Du das Vorgebirg von Erz
Dran ihre Aengste scheitern;
Ruf ihnen zu: „mein war der Muth
Es thut nicht gut, es thut nicht gut
Solch Zagen und Verzichten.
„Wohl, angesichts von meinem Schloß,
Mag ich hier droben wohnen,
Einschmelzt mich zu Kanonen;
Wohl thron’ ich hier auf sichrem Sitz,
Mein Schimmel selbst ward erzen,
Doch sichrer thront der alte Fritz