Der elektrische Leuchtthurm am „Höllenthor“ bei New-York

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der elektrische Leuchtthurm am „Höllenthor“ bei New-Vork
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 4, S. 71
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1885
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[71] Der elektrische Leuchtthurm am „Höllenthor“ bei New-York. In der Geschichte der Sprengtechnik und der Elektricität ist der Name Hell Gate (Höllenthor) schon einmal ruhmreich genannt worden. Hier, an jener klippen- und felsenreichen Passage, die den Schiffen den Zugang zu dem Welthafen von New-York erschwerte, feierten vor einigen Jahren der elektrische Funke und das Dynamit einen seltenen gemeinschaftlichen Triumph. Damals galt es, die gefährlichen Felsen, an denen viele Schiffe gestrandet waren, aus dem Wege zu räumen, und am 24. September 1876 fand die berühmteste aller Sprengungen wirklich statt. In den unterminirten Felsenkörper brachte man 50000 Pfund Dynamit in 3680 Patronen, und von jeder Patrone führte eine elektrische Leitung zu einer Batterie, damit alle mit einem Schlage entzündet werden konnten. Ein Kind drückte auf den Knopf der elektrischen Leitung, und unter dumpfgrollendem Donner sank die Felsenmasse in den Grund des Meeres; das Höllenthor hat seit jenem Augenblick viel von seinem früheren Schrecken verloren.

Aber ganz ungefährlich ist die Passage auch heute nicht. Namentlich in der Nacht droht noch manche Klippe den aus- und einfahrenden Schiffen. Auch diese letzte Gefahr sollte beseitigt werden, und wiederum war die Elektricität berufen, dabei zu helfen.

Auf Hallet’s Point, unweit des Städtchens Astoria, erhebt sich seit vergangenem Herbst der neue elektrische Leuchtthurm, einer der größten der Welt. Seine Konstruktion ist äußerst einfach, das schlanke eiserne Gerüst steigt pyramidenförmig bis zu der Höhe von 250 Fuß empor und trägt an seiner Spitze die elektrischen Lampen, die zusammen das Licht von 54000 Kerzen weit über die Wogen des Sundes ausstrahlen. Der East-River ist nunmehr in der Nacht taghell erleuchtet, und das nahe gelegene Städtchen Astoria erfreut sich einer ewigen Mondscheinnacht, zu der ihm die neun Riesenlampen des neuen Leuchtthurms verhelfen, gleichviel ob der Himmel klar ist oder von dichten Wolken verhangen. –i.     

Der elektrische Leuchtthurm am „Höllenthor“ bei New-York.