Der gute Gerhard Schwan
Die Schwanringe zu Plesse.
Joh. Lenzner plessisches Stammbuch, aus dem ungedruckten Calendar. hist. Ioannis Gasconis monachi. Vergl. Meier, pleß. Denkwürdigkeiten. Lp. 1713. 4. S. 115 - 122. |
Die Herren von Schwanring zogen aus einem fremden Land in die Gegend von Plesse, und wollten sich niederlassen. Im Jahr 892 bekamen sie Fehde mit denen von Beverstein; es waren ihrer drei Brüder: Siegfried, Sieghart und Gottschalk von Schwanring; und sie führten Schwanflügel und Ring in ihren Schilden. Bodo von Beverstein erschoß den Sieghart mit einem Pfeil, und floh vor der Rache der Brüder nach Finnland, wo er sich niedersetzte. Und die andern Beversteine legten eine feste Burg an gegen die Schwanringe, geheißen Hardenberg, oder Bevernstein. Gottschalk und Siegfried gingen aber damit um, eine Gegenburg anzulegen. Eines Tages jagten sie von Hökelheim aus in dem hohen Wald (der auch Langforst oder Plessenwald heißt), und mit ihnen war ihr Bastardbruder, genannt Heiso Schwanenflügel, ein guter listiger Jäger, der Wege und Stege in Feld und Holz wohl erfahren; der wußte von den Anschlägen der Hardenberger. Dieser ersah ein gutes Plätzchen an einer Ecke, gegen die Leine, [316] sehr hold, vermählte ihm seine Schwester Adalis (im Dänischen: Elisa) und setzte ihn zu einem Herzog über Ardennenland.