Zum Inhalt springen

Der hohen vn̄ der aller liebſten minne

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Winli
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der hohen vn̄ der aller liebſten minne
Untertitel:
aus: UB Heidelberg 232v
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 13. Jahrhundert
Erscheinungsdatum: Vorlage:none
Verlag: Vorlage:none
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: UB Heidelberg
Kurzbeschreibung:
In Originallettern. Vergleiche auch Der hohen vnd der aller liebsten minne mit aufgelösten Lettern.
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]

[232v]

Der hohen vn̄ der aller liebſten minne·
d̾ wil ich iemer vf genade ſingen·
ich weis ein wip dv́ wont mir in dem ſinne·
vn̄ wolte ſi mich d̾ ze ſv̊ne bꝛingen·
ſo das ſi mit mir were vn̄ ǒch mit trǒwen
vn̄ daſ ſi beide teten was ich hieſſe·
mit lieben handelungen vn̄ mit núwen
ſo lange bis daſ ich ſi beid erlieſſe·
ſo wolt ich froͤidenrichs ſin
danne kv́ng oder kv́nigin·
der nachtegal wolt ich mich gelichen[WS 1]·
wie koͤnt an froͤiden iemā mir gerichen·
ich wer ǒch richer dann ein man
der leit noch liebe nie gewan·
vn̄ ſolt ich mich dvr ſi nit vro gebaren·
ſiſt kv́ſcher dann ein kint vō ſiben iaren·
ir h̾ze in ſolker ſvͤſſe ſtat
das es noch niender gallun hat·
ir wonē geiſt ſo rechter gůter tiere·
ſi hat den lúten ſich geliebet ſchiere·
ſi lachet als ein kindelin·
das kroͤnt gegen d̾ mv̊ter ſin·
ir lip der iſt ſo iegerlich geſchaffen·
ein ſteinin h̾ze mvͤſt an ſi vergaſfen·
wer ſi deſ moꝛgens angeſicht·
den tag im niem̾ leit geſchicht·
ſi herdet zalſer zit an tugendē bas·
gewerlich danne der badeſt· an gewalte·
ſi moꝛdet was ir eren iſt gehas·
ſi fliſſet ſich wie ſi den pꝛis behalte·
einſ edelen valken ǒgen bꝛvn
die ſicht blichen vs dem wiſſen kaſten·
dar inne ſich ein lieb̾ wol erſehe·
dar vmb gebꝛewet iſt zvn·
dar vnd̾ ſicht man liechte wengel raſten·
ſo wol im dem ze wonenne dar geſchehe·
ir hende wis die ziênt an ſich
die beſten foꝛme dunket mich·
ſi hant d̾ mīne paradis beſloſſen·
ſo wol daſ ſin doch nieman hat genoſſen·
ir arme die ſint alſo karg·
das ſich noch niemā dꝛin verbarg·
ir mv́ndel iſt ſo zarte geſtellet· das
es nit wan ſvͤſſe fine rede machet·
zwei mv́ndel ſtant ir wengelinen bas
die hat ſi doch ze ſtv̊re· wem ſi lachet·
wa ſi das iar mit willen iſt·
da mag man ane ſoꝛge ſin· d̾ riffen
daſ icht ſchaden den bǒmen ald den blvͤten·
es wart nie man in langer friſt
ſo krank· dem ſi die adern wolte begriſfen·
des doͤꝛfte niemer arzat me gehv̊ten·
war ſi dvr kurzewile vert·
da hat das lieb dem leide erwert·
das es můs die riuere balde rinnē·
vn̄ mag da niemer menſche me geſinnen·
ſi tribet das gelv́kes rat·
dem ſi da wil den rechten pfat·
ach minne moͤcht ich gedienen ſo
das ſi mir noch das paradyſ entſluſſe·
dar inn iſt man ſo rechte vro·
ich weis wol das mich niemer da verdꝛuſſe·
ach richer got vn̄ wer das war·
ſo wolt ich noch den ſvͤſſen hoꝛt betaſten[WS 2]·
den ſo wirdeklichē hat behalten·
dar vmbe wolt ich dꝛiſſig iar
ze waſſer vn̄ ze bꝛote gerne vaſten·
vn̄ ǒch die wile in eins pꝛiſun alten·
Her tv́rner lant die rede ſin·
ein wip dvr lv́chtig vn̄ fin·
dv́ ſich voꝛ allem wandel hat gefriet·
vn̄ ſich in ſtete wirde hat gezwiet·
der ſol man billich hoͤlder ſin·
dann einē tumben riberlin·
das ich voꝛ minnen noch voꝛ wiben ſchamt·
vn̄ als ein wilder wolf iſt vngezamt·
fv́r die ſo wil ich gv̊ten wân·
zv̊ miner lieben vrǒwen han·
dv́ iſt ſo dv́chtig vn̄ ſo phin·
das ich dvrch wil laſſen die kranken minne ſin·

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: gelihen.
  2. Vorlage: beſtatten.