Der meie ist komen gar wunneklich (Der wilde Alexander)
[413r]
Der meie ist komen gar wunneklich·
mit mangen blv̊men wol gevar·
der walt ist nv́wes lǒbes rich·
des machet in der winter bar·
dú vogellin hoͤhent iren sang·
in den ǒwen vber al·
da von so wirt ir truren krank·
des doͤnet wol dú nahtegal·
ir svͤsen schal·
Ich wil der lieben dienen gern[WS 1]·
des sol si mir getruwen wol·
ir hvlden mag ich niht enbern[WS 2]·
ir lib ist reiner tvgenden vol·
ir minne mich enzv́ndet hat·
dc ich erkalte zemanger stvnt·
dar nach erglvͤge ich an der stat·
als ob ich brinne dc tůt mir kvnt·
ir roter mvnt·
Wol mich dc ich si sehen sol·
sist mines herzen ostertag·
got hat ir lib gebildet wol·
si lilien schin vnd balsem smag·
meien zit vnd heide glanz·
ist sie min spilnder svnnen brehen·
si treit der eren rosen kranz
des mv̊s ir al dú menge iehen·
die si hant gesehen·
Si ist vil hoher eren rich·
ir lob dc vert gar ane meil·
ir blvͤndú ivgent ist wunneklich·
an ir lit miner selden teil·
ir mv́ndel brennet als ein glůt·
ir wengel die sint rosevar·
vor missewende ist si behv̊t·
ir lib ist alles valsches bar·
vnd da bi clar·
Wol mich ir schoͤne vnd ǒch ir zuht·
wol mich ir spilndes[WS 3] ǒgen brehen·
wol mich der reinen svͤzen fruht·
wol mich dc ich si an sol sehen·
wol mich der reinen svͤzen clar·
wol mich ir tvgende manigvalt·
wol mih ir wengel wol gevar·
Ir tvgende blvͤiet al sam ein walt·
gar wol gestalt·