Der preußische Unteroffizier
Der preußische Unteroffizier
Ein Dörfchen nicht weit von hier,
Da lagen wir einst im Quartier,
Da war ein hübsches Mädchen,
So schön wie ein Röschen,
Schön Röschen genannt!
Und als es nun Mitternacht war,
Da kam von der Wach’ ein Husar,
Er eilte hin zur Mühle
Ganz leise, ganz leise ans Fensterlein,
Lieb Röschen laß ein!
Guten Abend, mein lieber Husar.
Bist du denn schon wieder mal da,
Ich darf ja noch nicht freien.
Der Vater, die Mutter,
Die Werdens gewahr.
Ach Röschen, sei doch nicht so scheu,
Du bist so wunderschön,
Daß ich nicht kann widerstehn
Noch einmal zu küssen
Deinen rosigen Mund.
Da waren sie beide allein,
Und was da ist geschehn,
Das hat kein Mensch gesehn,
Sie machten, sie machten,
Doch über dreiviertel Jahr,
Da wurd’ mans gewahr,
Da konnte man sie finden,
Wohl unter den blühenden Linden,
Ein Kindlein im Arm.
Ach Gott, was fang ich nun an,
Ein Kind hab ich und keinen Mann,
Den ich so treu geliebet,
Ist weit von hier, ist weit von hier,
Ist preußischer Unteroffizier.
Volkslied, mitgeteilt von Joh. Gürtzen, Köln a. Rh.