Der verrätherische Kuchen

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Textdaten
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Autor: Unbekannt
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Titel: Der verrätherische Kuchen
Untertitel:
aus: Badisches Sagen-Buch I, S. 280–281
Herausgeber: August Schnezler
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1846
Verlag: Creuzbauer und Kasper
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Erscheinungsort: Karlsruhe
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Originalherkunft:
Quelle: Scans auf commons und Google
Kurzbeschreibung:
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Der verrätherische Kuchen.

In dem ehemaligen Dorfe Harthausen am Kaiserstuhl, welches die Schweden verheert und seine Bewohner theils umgebracht, theils versprengt hatten, blieben zwei Bursche versteckt und fristeten ihr Leben durch Kleie. Am Jahrestag der Kirchweihe, den sie zufällig aus einem Kalender ersahen, backen sie sich aus der Kleie einen Kuchen. Kaum hatten die Schweden den dadurch erzeugten Rauch bemerkt, als sie aus ihrem nahen Lager in das [281] Dorf sprengten, die Bursche aus ihrem Verstecke zogen und sie an ihren Pferden in’s Lager schleppten. Dort wurden dieselben von einander entfernt, an Pfähle gebunden und sollten des anderen Tags erschossen werden. In der Nacht gelang es einem der Bursche, der Billeisen hieß, eine Hand loszubringen, damit sein Messer aus der Tasche zu ziehen und die Stricke zu durchschneiden. Hierauf kroch er auf dem Bauche aus dem Lager und entkam glücklich. Von allen Bewohnern des Ortes ist er allein übrig geblieben und von ihm stammt das Geschlecht der Billeisen in Mördingen, welches Dorf auf der Stätte des verheerten Harthausen gegründet wurde.

(Siehe Mone’s „Anzeigers für Kunde der teutschen Vorzeit.“ Jahrg. 1839.)