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Deutscher Abend

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Textdaten
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Autor: Kurt Tucholsky
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Titel: Deutscher Abend
Untertitel:
aus: Fromme Gesänge, S. 72
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1919
Verlag: Felix Lehmann
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Erscheinungsort: Charlottenburg
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: ULB Düsseldorf und Scans auf commons
Kurzbeschreibung:
Erstdruck in: Schaubühne, 2. April 1914 UB Michigan
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Deutscher Abend


Nun gönnt die Firma stillen Abendfrieden
dem Arbeitsmann, den Mädels, dem Kommis –
nun sitzt ganz Deutschland um den runden, lieben
gedeckten Tisch und sieht aufs Visavis.

5
Da liegt das Land: ganz schwarz und blau und dunkel.

Es klirrt der Wind im Telegraphendraht.
Ein gelbes Fenster grüßt dich mit Gefunkel:
hier spielt der Förster seinen Dauerskat.

Man hebt die Zeitung, läßt sie wieder sinken,

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die Welt, ihr Lieben, geht den alten Lauf –

hieraufbezüglich kann man einen trinken,
die Pfeife qualmt, nun steigt der Mond herauf.

Und hundert Mimen spreizen ihre Glieder,
und hundert Bürger füllen sich mit Bier …

15
Und hundert Mädchen summen kleine Lieder,

denn morgen, morgen muß er fort von hier.

O Herr, so wie wir hinieden krauchen,
so segne Land und Leute und Kompott.
Verlaß dich drauf: wir könnens brauchen,

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wir könnens brauchen, lieber Gott!