Die Balinesenfrauen auf Lombok (Fontane)
Unerhört,
Auf Lombok hat man sich empört,
Auf der Insel Lombok die Balinesen
Sind mit Mynheer unzufrieden gewesen.
„Aus mit dem Brand, ohne Zögern und Zaudern“,
Und allerlei Volk, verkracht, verdorben,
Wird von Mynheer angeworben,
Allerlei Leute mit Mausergewehren
Vorwärts, ohne Sinn und Plan,
Aber auch planlos wird es gethan,
Hinterlader arbeitete gut,
Und die Männer liegen in ihrem Blut.
Sind da noch sechszig stolze Fraun,
All’ eingeschlossen zu Wehr und Trutz
In eines Buddha-Tempels Schutz.
Reichgekleidet, goldgeschmückt,
Hochaufgericht’t eine jede stand,
Den Feind im Auge, den Dolch in der Hand.
„Wozu hier noch warten, feig und schwach?“
Hoch ihr Kind und hoch den Stahl
(Am Griffe funkelt der Edelstein)
So stürzen sie sich in des Feindes Reihn.
Die Hälfte fällt todt, die Hälfte fällt wund,
Und die Letzten, in stolzer Todeslust,
Stoßen den Dolch sich in die Brust.
Mynheer derweilen, in seinem Kontor,
Malt sich christlich Kulturelles vor.