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Die Dirne (Karl Henckell)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Karl Henckell
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Titel: Die Dirne
Untertitel:
aus: Karl Henckell: Gesammelte Werke Bd. 2 München 1921 S. 44–45
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1883-1886
Erscheinungsdatum: 1921
Verlag: J. M. Müller
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Erscheinungsort: München
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Siehe Dirnenlieder
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Bild
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Bearbeitungsstand
fertig
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[44] Die Dirne

Schleiche auf dunklem Flur,
Schleppe grauen Gram.
Bin ja, bin ja nur
Eine alte Hur’:

5
Habt mich für Geld.

Kenne auf der Welt
Keine Scham –
Ein Tier!

War doch auch ein Kind,

10
Rein wie ihr,

Las in dem Angebind,
Dem Samtbrevier:
Herrgott, dich loben wir –
Bin wie ihr gesprungen

15
Zu Spiel und Tanz,

Habe so hell gesungen
Auf sonniger Heide:
Wir winden dir den Jungfernkranz –
Jungfernkranz! –

20
Mit veilchenblauer Seide ...

[45] Schleiche auf dunklem Flur,
Häßliche, alte Hur’,
Gehorsamer Diener!
Gehorsamer Diener! –

25
Gott!! –

Mütterchen, was sagt der liebe Gott?
„Beten, beten!“

Heißa, heißa, hopsassa!
La la la ...

30
Hopsassa!

Schöner grüner,
Schöner grüner Jungfernkranz!
– – Mir wird schlecht. –
Hunger – Brot! Brot!

35
Liebste für’n Lumpengeld,

Ist doch ’ne elende Welt! –
O läg’ ich tot ...!