Die Drachenschlucht im Annathal bei Eisenach

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Die Drachenschlucht im Annathal bei Eisenach
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 16, S. 515
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[515] Die Drachenschlucht im Annathal bei Eisenach. (Mit Abbildung.)

Blick in die Drachenschlucht bei Eisenach.

Bleibt der Grundcharakter des Thüringer Waldes, wenigstens in seinem nordwestlichen Teile, ein mehr anmutiger denn großartiger, so hat dieses deutsche Mittelgebirge – das grüne Herz Deutschlands! – doch eine Sehenswürdigkeit zu verzeichnen, die wie eine tiroler Klamm anmutet: die Drachenschlucht bei Eisenach.

Oberhalb Eisenach durchschreitet man das ein gut Stück von Villen noch bekränzte Marienthal, bis endlich die Natur in ihre Rechte tritt. Gewaltige Felsbastionen rahmen das Thal ein. Zur Rechten grüßt von hoher Zinne die Wartburg, links türmt sich die steile Wand des Breitengescheid auf. Schluchten öffnen sich; Bergwelle drängt sich an Bergwelle. Dann engt sich der Grund. Das Annathal beginnt! Ein verträumter Teich spiegelt der Bäume neigende Wipfel wieder. Waldvögel lärmen im Dickicht, ein Bach plätschert zur Seite. Von den Wänden rieselt es in feinen Wasserfäden. Immer dichter rücken die Felsen zusammen. Jetzt herrscht nur noch süßes Dämmerlicht. Ein kleiner Wasserfall braust nieder. Daneben ist in die grünbemooste Felswand ein großes A gegraben, zu Ehren der Königin Anna der Niederlande, einer Schwester der verstorbenen Großherzogin Sophie. Dann reißt vor uns die Drachenschlucht auf. Es tropft und rieselt, raunt und rinnt von allen Seiten die glitschrigen, grünen Felswände herab. Der Sonne Licht ist entflohen. Oft zeigt die Schlucht kaum 1 m Breite. In den felsigen Kessel, der die Drachenschlucht abschließt, stürzt ein Bach herab. Im oberen Annathal, durch welches der Weg zur „Hohen Sonne“ hinaufführt, begrüßen wir wieder das Sonnenlicht und das Wehen der Wipfel.