Die Eigensinnigen

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Textdaten
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Autor: August Freiherr von Seckendorff
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Titel: Die Eigensinnigen
Untertitel:
aus: Der Nürnberger Trichter, Nr. 6, S. 22
Herausgeber: Hermann Wimmer
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1848
Verlag: Friedrich Campe
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Erscheinungsort: Nürnberg
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Quelle: MDZ München, Commons
Kurzbeschreibung:
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Die Eigensinnigen.

Da sind sich Zwei begegnet
Auf einem schmalen Steg,
Die haben unwillkürlich
Sich selbst versperrt den Weg.

5
Denn leider hatten Beide –

Gewiß! es ist kein Spaß, –
In Länge und in Breite
Genau dasselbe Maß.

Ich will’s euch besser sagen:

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So lang der Eine war,

So breit war fast der And’re
Und fast so dick auf’s Haar.

Und ebenso war wieder
Zum großen Mißgeschick

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Der And’re just so lange,

Wie Jener breit und dick.

Und dennoch hatte Keiner,
Was doch so räthlich schien,
Nachgiebig umzukehren

20
Und nachzusteh’n im Sinn.


Darob hat sich entsponnen
In aller Schnelligkeit,
Wie fast vorauszusehen,
Ein lang’ und breiter Streit.

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Herr Krix rief: „Ohne Zweifel

Verdient Respekt mein Bauch!“
Herr Krax rief: „Und beim Teufel,
Der meinige wohl auch!“

Herr Krix rief: „Mag es gehen,

30
Wie’s will, ich wend’ nicht um!“

Herr Krax rief: „Bleibt nur stehen,
Auch ich bin nicht so dumm.“

Nach langem Debattiren
Das Pärchen endlich schweigt,

35
Wobei jedoch beharrlich

Vom Platze Keiner weicht.

So blieb auf jenem Stege
Lang die Passag’ gehemmt,
Bis jüngst das große Wasser

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Die Beiden weggeschwemmt.
Aug. Dorff.