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Die Flucht der Vestalinnen aus Rom

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Textdaten
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Titel: Die Flucht der Vestalinnen aus Rom
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 15, S. 244–245, 260
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[244–245]

Die Flucht der Vestalinnen aus Rom.
Nach einem Gemälde von H. Le Roux.

[260] Die Flucht der Vestalinnen aus Rom. (Zu dem Bilde S. 244 u. 245.) Der Maler Hektor Le Roux, der Bruder des Genremalers Eugen Le Roux, sucht sich die Stoffe für seine Gemälde mit Vorliebe aus dem altgriechischen und altrömischen Leben, und ganz besonders gerne greift er düstere, schicksalsschwere Augenblicke heraus. So auch auf dem Bilde, das wir in unserer heutigen Nummer wiedergeben. Die Vestalinnen, jenes vornehme römische Frauenkollegium, welches das Heilige Feuer zu unterhalten und das „Palladium“, ein altehrwürdiges Holzbild der Minerva, zu behüten hatte, müssen fliehen von der Stätte ihres geweihten Kultus, weil der Feind sie bedroht. Sie haben sich auf Boote gerettet und fahren den Tiber hinab – nicht ohne ihre kostbaren Schätze, das Heilige Feuer und das alte Götterbild, mit sich zu nehmen. Düster lastet der Himmel über der Landschaft, düster schauen die Jungfrauen in die Zukunft, soweit nicht Gram und Erschöpfung sie in Schlaf gesenkt haben, Auf diese tiefernste Stimmung hat gewiß auch der Maler den Hauptnachdruck bei seinem Bilde gelegt, sie sichert ihm den Eindruck auf das Gemüth des Beschauers. Denn Le Roux’ Darstellung hält wohl vor einer künstlerischen Prüfung stand, dem Historiker und Archäologen aber giebt sie manchen Grund zu Fragen und zu Zweifeln.