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Kleiner Briefkasten (Die Gartenlaube 1893)

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Titel: Kleiner Briefkasten
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aus: Die Gartenlaube, Heft 1 bis 52
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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Heft 1

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[20] E. G. B . . . t in Sebnitz. Besten Dank für Ihre freundliche Mittheilung! Die „Gartenlaube“ entbietet ihrem alten Freunde, der ihr durch die vierzig Jahre ihres Bestehens so wacker Treue gehalten hat, auch an dieser Stelle ihren herzlichsten Gruß. Möge er uns gestatten, daß wir diesen Gruß auch allen anderen widmen, die, wie er, ihr vierzigjähriges Jubiläum als „Gartenlaube“-Leser feiern!

Vier alte Abonnenten in Frankfurt a. M. Sie ereifern sich über das Copyright by etc. an der Spitze des im letzten Jahrgang erschienenen Heimburgischen Romans. Ohne erst mit Ihnen in eine Erörterung über die Gesetze der Höflichkeit einzutreten, bemerken wir, daß dieser englische Vermerk durch die im laufe des Jahres 1892 erlassene amerikanische Copyright-Bill bedingt ist. In der Ihnen so sehr anstößigen Formel liegt die einzige Möglichkeit, einen Roman im Gebiet der Vereinigten Staaten von Nordamerika vor Nachdruck zu schützen.

Heft 4

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[68] F. H. v. B. in St. Wo am meisten geraucht wird? Nach der Statistik in den Niederlanden; denn dort kommen 2,8 kg jährlicher Tabakverbrauch auf den Kopf der Bevölkerung. Ihnen folgen die Vereinigten Staaten und die Schweiz mit je 2,3 kg auf den Kopf, Oesterreich-Ungarn mit 2,1 kg und Belgien mit 2 kg. Deutschland gestattet sich nur 1,51 kg, Großbritannien und Italien – offenbar Eldorados der Nichtraucher – gar nur 0,6 kg. Sie finden übrigens diese nebst einer Masse anderer interessanter und wissenswerther Dinge in einem ganz dünnen Büchelchen von nur 88 Seiten beieinander: „Auskunftsbuch im öffentlichen Leben und Verkehr“ (München, Oldenbourg).

Fr. Gbh. in Hof. Das läßt sich in zwei Worten nicht auseinandersetzen. Doch giebt Ihnen jedes bessere Konversationslexikon Auskunft.

Hochschule der Musik für Blinde. Wir verweisen Sie auf unsere Mittheilung in Nr. 21 des Jahrgangs 1892. Der Ausschuß erneuert jetzt seinen Aufruf zu gunsten dieser im höchsten Sinne menschenfreundlichen Gründung mit der Bitte an alle, welche mitzuhelfen bereit sind, ihre dahingehende Absicht beim Musiklehrer Herrn George Neumann, Königsberg i. Pr., Oberhabersberg 93 anzeigen zu wollen. Ebendahin sind auch Beiträge zu richten. Wo die „Hochschule der Musik für Blinde“ errichtet werden soll, ist noch nicht fest beschlossen. Der Aufruf spricht in dieser Beziehung nur von „einer deutschen Hauptstadt.“

Heft 9

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[148] F. R. in Nußloch, Baden. Es freut uns herzlich, daß zu den Hunderten, die uns in den letzten Jahren von ihrem ununterbrochenen 25jährigen Festhalten an der „Gartenlaube“ in Kenntniß gesetzt haben, immer neue Freunde von solcher Treue treten. Liegt ja doch darin eine Antwort auf unser Streben, die „Gartenlaube“ unseren Lesern zu einem Hausfreund zu machen, dem die Zuneigung gewahrt wird in guten wie in bösen Tagen trotz aller „Stürme, Leiden und Widerwärtigkeiten“, von denen Sie schreiben. Empfangen Sie unseren Dank und die Bitte, uns auch ferner Ihr Wohlwollen zu erhalten.

H. W. in Göttingen. Vergleichen Sie gefälligst den Jahrgang 1878!

E. Freund. in Rotenburg i. H. Wir haben Ihnen unter obenstehender Adresse auf Ihre Anfrage bereits am 24. Januar brieflich geantwortet, aber der Brief kam als unbestellbar zurück. Ihr Vorwurf fällt daher auf Sie zurück.

Heft 11

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[180] An die Hausfrau, die’s eintheilen muß.

Weißt Du nicht, Hausfrau, daß verschieden
Die Hühner ihre Eier bieten,
Bald reichlich und bald wieder knapp,
So, wie’s der Schöpfer ihnen gab?
Drum wart’, bis ihre Wirkung thut
Des Lenzes warme Sonnengluth,
Dann kannst Du Dich darauf verlassen,
Du findest „Hans in allen Gassen“.

Joh. B. in Parchwitz. Wenn Sie Ihren Jungen im Staatsdienst unterbringen wollen, so finden Sie den besten Rathgeber immer noch in dem alterprobten Buche von A. Dreger, „Die Berufswahl im Staatsdienste“. Erst kürzlich ist eine neue, vierte Auflage davon erschienen (Leipzig, C. A. Kochs Verlagsbuchhandlung).

F. K. in G. Anregende Bemerkungen über die Fortschritte der Technik auf den verschiedensten Gebieten, über humane Einrichtungen in Krieg und Frieden, auch manches hübsche Wort über den Werth treuer Arbeit finden Sie in den „Skizzen aus der Welt der Arbeit“ von Friedrich Bücker (Perthes, Gotha).

Heft 13

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[219] P. Fr. in Hamburg. Mit Freuden erfüllen wir Ihre Bitte, unsere Leser darauf aufmerksam zu machen, daß Marianne Kunhardt, Lehrerin am Waisenhause zu Hamburg, ein Festspiel für Kinder unter dem Titel „Kolumbus“ verfaßt hat, dessen Reinertrag für die Cholera-Waisen bestimmt ist (Verlag von Lübcke und Hartmann in Lübeck).

Fr. Holst in Wien. Besten Dank für die uns nachträglich eingesandten 10 fl. ö. W. Wir haben dieselben alsbald an das Nothstandskomitee für die armen Weber der Grafschaft Glatz weitergesandt.

Leipzig, ohne Namen, mit 5 Mark „für den armen Unglücklichen in Freiberg“. Wir bitten um gefl. Angabe Ihrer Adresse, da wir Ihnen Mittheilungen zu machen haben.

H. Fr. in Artern. Wir sind sehr erfreut über die begeisterte Aufnahme, welche Rud. v. Gottschalls „Landwehrlied“ in der Komposition von H. Ungewitter gefunden hat. Ihre Glückwünsche geben wir gerne an den Dichter und an den Komponisten weiter.

Heft 14

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[240] Ph. Cr. in Springfield, Ill. Das ist ganz richtig, daß sich in den deutschen Schriftwerken aller Art Ausdrücke mehr familiärer Natur finden, die Sie in einem Wörterbuch vergeblich suchen. Kommt es ja doch vor, daß in dieser Beziehung ein Deutscher oft den andern nicht gleich versteht. Einigen Aufschluß finden Sie in der Sammlung von Arnold Genthe, welche dieser unter dem Titel „Deutsches Slang“ zusammengestellt hat (Straßburg, Karl J. Trübner). Mit dem englischen Worte „Slang“ bezeichnet er, in Ermanglung eines damit sich deckenden deutschen Ausdrucks, eben jene nicht schriftgemäßen, aber in der zwanglosen Unterhaltung allgemein oder wenigstens viel gebrauchten deutschen Worte und Redensarten, die Ihnen bei Ihren deutschen Studien Schwierigkeiten bereiten.

Abonnent in St. Petersburg. Besten Dank für die freundliche Einsendung, die aber leider nicht gut in den Rahmen der „Gartenlaube“ paßt.

Heft 15

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[260] Fr. St. in Eßlingen. Das ist allerdings ein ganz respektabler Krebs. Noch größere Krebse will man freilich früher gesehen haben. In der Kosmographie des Sebastian Münster, welche erstmals 1544 erschien und nachher viele Auflagen erlebte, finden sich auf einem Holzschnitte, der das Meer mit allen möglichen und unmöglichen Thieren bevölkert darstellt, auch Krebse, die mindestens die Größe eines Walfisches gehabt haben müssen. Etwas kleiner, aber immerhin noch ein Riesenkerl, war der Krebs, von welchem in der Beschreibung der Reise zweier württembergischer Fürsten nach Berlin vom Jahre 1613 die Rede ist. Bei dem Städtchen Neustadt bei Koburg berichtet dieselbe: „Im Wirthhaus ist ein großer Krebs auf eine Tafel gemalt, 5 Spannen lang, jede Scheer zwei Spannen, hat gewogen 54 Pfund. Ist gefangen zu Treumünda (Travemünde) 2 Meilen von Lübeck Anno 1602 und Herzog Johann Kasimir (von Koburg) verehrt worden.“ Jedenfalls hat die Phantasie des Herstellers der Tafel den Krebs, der wirklich gefangen wurde und wohl ganz besonders groß war, noch gehörig auswachsen lassen, so daß er nach dem Tode Maße annahm. welche er zu Lebzeiten nie erreicht hätte.

Fr. B. in Bergen. Am meisten Arme, d. h. in öffentlicher Unterstützung stehende Personen, hat im Verhältniß zu seiner Bevölkerungszahl der Ortsarmenverband Posen, wo beinahe 11 Arme auf 100 Einwohner kommen. Im großen und ganzen haben die großen Städte verhältnißmäßig höhere Armenziffern als die kleinen. In Berlin z. B. kommen auf 100 Einwohner 6,12, in Königsberg 8,36, in Frankfurt a. M. 8,36 Unterstützte. Andererseits zählte das kleine Wismar mit seinen 15000 Einwohnern nach der Statistik von 1885 nicht weniger als 8,6 Arme auf 100 Bewohner. Wir entnehmen diese Angaben dem „Ersten Jahressupplement“ von Meyers Konversationslexikon (Leipzig, Bibliographisches Institut); dort finden Sie genaueren Aufschluß über die neuere deutsche Armenstatistik.

Th. B. in Brooklyn. An und für sich geschieht ja in dem Hervorziehen geschichtlicher Gedenktage jetzt vielfach des Guten zu viel. Immerhin aber mag diese Sitte weiter gepflegt werden, denn sie wird doch manchmal eine vergessene Größe oder ein vergessenes Verdienst wieder in Erinnerung bringen. Den litterarischen Hilfsmitteln zur Auffindung solcher Gedenktage hat sich im vorigen Jahre ein weiteres hinzugesellt, Karl Wörles Geschichtskalender (Leipzig, Abel und Müller), ein Buch von handlichem Umfang und sachgemäßer Anordnung. Ueber die Auswahl der einzelnen Ereignisse, welche der Verfasser in seine Liste aufgenommen hat, wird man z. Th. abweichender Ansicht sein können. Doch thut das dem Werthe des Werkes keinen Abbruch. Es wird auch Ihnen für Ihre Zwecke gute Dienste leisten.

Heft 17

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[292] O. Fr. in Danzig. Sie thun unserem Mitarbeiter „Hans Arnold“, dem Verfasser von „Nicht lügen“ und vielen anderen lustigen Familiengeschichten, entschieden unrecht. Er hat mit dem über Spiritismus schreibenden Autor desselben Namens nichts gemein als – eben den Namen.

P. S. in Quedlinburg, K. R. in Paderborn u. a. Ob der im Jahrgang 1875 in der „Gartenlaube“ beschriebene Zimmerspringbrunnen mit Paternosterwerk jemals fabrikmäßig angefertigt wurde, vermögen wir Ihnen leider nicht zu sagen, da alle unsere Umfragen nach dieser Richtung ohne Erfolg geblieben sind. Inzwischen sind neuere, ebenfalls in der „Gartenlaube“, sowie im „Gartenlaube-Kalender“ beschriebene Konstruktionen von Zimmerspringbrunnen erfunden worden, wie u. a. der auf dem Prinzip des Heronsbrunnens beruhende von Ernst Fischer, sowie der mittels Heißluftmotors in Gang zu setzende Brunnen mit Aquarium von Louis Heinrici in Zwickau. Der letztere Brunnen hat in neuerer Zeit einen elektrischen Motor erhalten, der sich durch pünktlichen Betrieb auszeichnet und mit wenig Mühe in stand gehalten wird. Fische, Schnecken, Molche und andere Wasserthiere halten sich bei sachgemäßer Pflege gut in dem Aquarium; auf die Verbesserung der Zimmerluft durch derartige Springbrunnen hat die „Gartenlaube“ mehrfach aufmerksam gemacht.

Thüringerin. Es ist unter allen Umständen zweckmäßig, das Kleid in einem Dampfapparat desinfizieren zu lassen. Was Ihre weiteren Fragen anbelangt, so sprechen Sie darüber am besten mit einem Zahnarzt. Kleine Kinder bekommen auch Stockzähne zweimal.

Heft 18

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[308] L. Z. in Weimar. Die einzige Ausgabe von Franz Liszts Briefen ist die, welche La Mara im Verlag von Breitkopf und Härtel in Leipzig herausgegeben hat. Die Sammlung umfaßt zwei stattliche Bände und wird Ihnen das Bild des liebenswürdigen Künstlers von seinen schönsten Seiten zeigen.

Heft 20

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[340] Bitte um ein altes Harmonium. Eine arme deutsche Gemeinde im siebenbürgischen Ungarn, die nicht in der Lage ist, für ihren in einem dürftigen Schulzimmer stattfindenden Gottesdienst ein Harmonium zur Begleitung des Gesanges anzuschaffen, richtet an mildthätige Freunde die herzliche Bitte, ihr zur Erlangung eines solchen behilflich sein zu wollen. Vielleicht besitzt einer unserer Leser ein abgespieltes Harmonium, das er als für sich wenig mehr brauchbar beiseite gestellt hat und gerne zu dem genannten Zwecke unentgeltlich zur Verfügung stellen würde. Wir bitten in solchem Falle um freundliche Benachrichtigung der Redaktion der „Gartenlaube“ oder des Herrn Pfarrers Johann Hermann in Mönchsdorf, Bistritz-Nassoder Komitat, Post Szeretfalva, Ungarn.

Heft 21

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[356] Fr. Th. in Euskirchen. Es besteht seit einigen Jahren ein „Centralausschuß zur Förderung der Jugend- und Volkspiele in Deutschland“, desen Vorsitzender der Abgeordnete von Schenckendorff ist. Im Auftrage dieses Centralausschusses haben der genannte Herr von Schenckendorff und Dr. med. F. A. Schmidt eine äußerst praktische Schrift herausgegeben (Hannover-Linden, Manz und Lange), welche über Jugend- und Volksspiele nach allen Seiten Auskunft und Anregung giebt. Dort können Sie sich über alle einschlagenden Fragen Raths erholen. Der Titel der Schrift lautet: „Ueber Jugend- und Volksspiele. Allgemein unterrichtende Mittheilungen des Centralausschusses zur Förderung der Jugend- und Volksspiele in Deutschland. Jahrgang 1892 und 1893.“

A. Z. in Berlin. Das von Ihnen in Vorschlag gebrachte Heften der „Gartenlaube“ haben wir schon häufig eingehend in Erwägung gezogen, mußten aber immer wieder davon abstehen, weil die doppelseitigen Bilder durch das Heften mit Draht oder Faden in der Mitte stark beschädigt und dadurch erheblich an Schönheit und Werth verlieren würden.

Lehrerin aus Petersburg. Gewiß haben wir Ihre freundliche Gabe erhalten. Die Quittung dafür finden Sie in Nr. 6 dieses Jahrgangs, 2. Spalte, Zeile 41 von unten.

H. v. L. in Gr. b. Lemberg (Gal.). Besten Dank für Ihre freundliche Mittheilung! Der von Ihnen genannte mittlerweile verstorbene Seeoffizier war ein Verwandter des in unserer Vermißtenliste unter Nr. 271 aufgeführte Bäckers S.

Heft 22

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[372] A. W. in Hamburg. Ueber die Thätigkeit und die Ziele der Arbeiterkolonien finden Sie Aufschluß in dem anregend und frisch geschriebenen Schriftchen von W. Paul „Unsere Heimathlosen und ihre Pflegestätten“ (Leipzig, Kommissionsverlag von H. G. Wallmann).

Neográd! 1. Ja!0 2. Nähere Angabe der Adresse nicht nothwendig.

K. Str. in Krefeld. Die Heilanstalt für bed[ü]rftige Lungenkranke zu St. Andreasberg im Harz wird von Dr. A. Ladendorf geleitet und ist im wesentlichen auf wohlthätige Stiftungen gegründet, erhebt aber auch von den Verpflegten kleine Beiträge. Mit Krankenkassen steht sie unseres Wissens nicht in Verbindung.

Heft 25

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[428] Fr. Br. in Dortrecht. Doch, die Abnahme der eingeborenen Bevölkerung in Frankreich ist eine statistisch nachgewiesene Thatsache. Nach Otto Hübners geographisch-statistischen Tabellen, herausgegeben von Profefsor Juraschek (1892. Verlag von Heinr. Keller in Frankfurt a. M.), betrug im Jahre 1890 in Frankreich auf 10000 Einwohner die Zahl der Lebendgeborenen 219. die der Gestorbenen 229, was also eine Abnahme von 1 auf das Tausend oder 1‰ bedeutet. Nur durch die Einwanderung wird der Abmangel ausgeglichen, so daß thatsächlich noch eine geringe Zunahme der Gesamtbevölkerung herauskommt. Für den Zeitraum von 1886 bis 1891 betrug sie im ganzen 0,32%; in Deutschland während desselben Zeitraums 1,07% jährlich.

Th. P. in Basel. Das ist sehr wohl möglich! Ein Schuß aus Geschützen schwersten Kalibers, wie sie insbesondere für die Küstenbefestigung verwendet werden, kostet allemal ein kleines Vermögen. Im Jahre 1890 wurde aus den Kruppschen Werken ein Riesengeschütz nach Kronstadt geliefert, eine 34 cm-Kanone von 235 Tonnen Gesamtgewicht. Die Länge des Rohrs betrug 12,2 m, der größte Durchmesser 2 m. Bei dem in Gegenwart russischer Offiziere zu Meppen abgehaltenen Probeschießen durchschlug das 11/4 m lange. 1800 Pfund schwere Geschoß mit einer aus 700 Pfund Pulver bestehenden Ladung einen 50 cm starken Stahlpanzer und flog dann noch 1200 m weit. Ein einziger solcher Schuß kostet die runde Summe von 5000 bis 6000 Mark.

Heft 28

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[484] Carl Otto. Ihre Gedichte sind leider nicht verwendbar.

O. R. 1876. Wir halten den Vorschiag, den Sie uns unterbreitet haben, für völlig aussichtslos.

Ch. G. St. in Karlsruhe. Sie fragen uns, „ob im Falle eines Krieges die Staaten Württemberg und Bayern Preußen unterstützen müssen“. Wir theilen Ihnen zur Behebung Ihrer Zweifel mit, daß im Jahre 1871 das Deutsche Reich gegründet wurde, was Sie bisher übersehen zu haben scheinen!

C. F. in Weimar. Es ist eine längst festgestellte Thatsache, daß Eisenbahnschienen, so lange sie in Benutzung sind, nicht rosten. Ein neuerer Forscher Namens Springer in Brüssel erklärt dies wie folgt: der nach einem Regen sich bildende Rost verbindet sich mit dem darunter liegenden reinen Eisen, sobald ein Zug über die Schiene geht, zu Magneteisen, weiches nun den Körper der Schiene als schützende Hülle vor weiterem Rosten bewahrt. Springer hat dies durch die chemische Untersuchung eines von der Schiene abgelösten Metallhäutchens nachgewiesen. Wurde umgekehrt Eisenrost auf eine blanke Schiene unter einem etwa dem Gewicht einer Lokomotive entsprechenden Drucke aufgepreßt, so entstand ebenfalls Magneteisen. Auch von der Eisenbahnschiene gilt hienach, wenn auch in leidendem Sinne, das Wort Moltkes: „Rast’ ich, so rost’ ich!“

Heft 33

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[564] Politicus. Kartographische Darstellungen des Ergebnisses der letzten Reichstagswahlen liegen bereits mehrere vor. Ganz praktisch ist z. B. „Gustav Freytags Reichstagswahlkarte 1893 (G. Freytag u. Berndt, Magdeburg u. Wien). Die Namen der Abgeordneten sind in die Wahlbezirke eingeschrieben, ihre Parteistellung ist durch Farben kenntlich gemacht. Den verfügbaren freien Raum nehmen übersichtliche Zusammenstellungen der früheren Reichstagswahlen ein.

Somnium millitis. Schön gedacht, aber in der Form nicht zureichend.

10 Villach. Zum Lernen ist es nie zu spät, vollends nicht mit 35 Jahren. Ueber die Hilfsmittel sprechen Sie am besten einmal mit einem Lehrer.

Pegasus im Süden. Alle Hochachtung vor Ihrem Patriotismus, der Sie auch in weiter Ferne so enge mit der deutschen Heimath verknüpft. Ihr Gedicht hat uns gefreut, wenn wir es auch um formeller Anstände willen in der „Gartenlaube“ nicht veröffentlichen können.

Ausland. Jede Annoncenexpedition kann Ihnen die gewünschte Auskunft geben.

Heft 35

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[628] K. P. in Berlin. Das System Mayrhofer für Normaluhren besteht darin, daß verschiedene räumlich von einander getrennte Uhren mit selbständigen Gehwerken auf elektrischem Wege von einem Mittelpunkt aus in kurzen Zwischenräumen in ihrem Gange selbstthätig kontroliert und richtig gestellt werden, so daß dieselben stets die richtige Zeit mit Abweichungen von höchstens einer halben Minute angeben. Derartige Normaluhren sind in Berlin und anderen größeren Städten mit mehreren Bahnhöfen aufgestellt und, namentlich wenn die Bahnuhren mit einbezogen werden, von hervorragender Wichtigkeit.

E. S. in Trebbin. Wir bedauern, von Ihrem Manuskript keinen Gebrauch machen zu können.

Heft 37

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[628] E. M. in Dresden. Wir verweisen Sie auf die früher in der „Gartenlaube“ erschienenen Artikel „Eine Wanderung durch die Adelsberger Höhle in Krain“ und „Entdecker in der Unterwelt“, welche einige der von Ihnen genannten Grotten behandeln.

J. B. in Oberstein. Nehmen Sie einen Atlas, lieber Freund, und stechen Sie darauf mit einem Zirkel die Entfernung Bremerhaven – Newyork ab. Dividieren Sie das Ergebniß mit der Personenzugsgeschwindigkeit von rund 40 km in der Stunde – dann brauchen Sie die „Gartenlaube“ nicht mehr für so einfache Dinge in Anspruch zu nehmen.

Heft 39

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[668] J. B. K. in Tapiau. Ueber ein Vierteltausend Bände umfaßt zur Zeit Engelhorns allgemeine Romanbibliothek: sie berücksichtigt auch die fremden Litteraturen in guten Uebersetzungen und dürfte daher dem, was Sie wünschen, entsprechen.

O. M. in Fr. Ob es wohl rathsam und aussichtsvoll ist, ein Heirathsgesuch in die Zeitung zu setzen? Das ist eine schwierige Frage, zu deren Beantwortung uns die persönliche Erfahrung fehlt. Wenn es unbedingt sein muß – wir glauben nicht an diese Nothwendigkeit – dann mag es wenigstens in eigenartiger Fassung geschehen. Wir legen Ihnen hier aus dem in Osaka erscheinenden Blatt „Mainichi Shimbnu“ ein japanisches Muster vor, welches uns neulich zu Gesicht kam und an Bestimmtheit und Originalität nichts zu wünschen übrig läßt. „Gesucht eine Frau! Wenn sie hübsch ist, braucht sie nicht klug zu sein. Wenn sie reich ist, braucht sie nicht hübsch zu sein. Wenn sie klug ist, braucht sie nicht vollendeter Gestalt zu sein, in jedem Fall aber darf sie nicht eingenommen von sich selbst sein. Sie muß ungefähr 20 Jahre alt sein, etwas darüber oder darunter. Der Antragsteller ist ein Künstler in Osaka, welcher den mittleren Ständen angehört. Näheres theilt der ‚Mainichi Shimbnu‘ auf persönliche Anfrage mit.“ Meinen Sie nicht, daß dieses Gesuch mit geringen Aenderungen auch für Sie brauchbar wäre? Besonders die zwei ersten Sätze zeigen doch eine merkwürdige Uebereinstimmung zwischen japanischer und europäischer Anschauung!

Heft 40

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[688] R. L. in Basel. Ihre Gedichte sind zur Aufnahme nicht geeignet.

F. B. in Rheinbrohl. In dem 11. Bändchen der „Bayrischen Bibliothek“, herausgegeben von Karl v. Reinhardstoettner und Karl Trautmann, giebt J. H. v. Hefner-Alteneck des genaueren Auskunft über „Entstehung, Zweck und Einrichtung des bayrischen Nationalmuseums in München“. Hefner-Alteneck war bekanntlich lange Jahre Vorstand des Museums. Schaffen Sie sich das Werkchen an, es ist wohl die beste Vorbereitung für das Studium des Museums selbst, das ja allerdings für den flüchtigen Besucher etwas Verwirrendes hat infolge der Ueberfülle seiner Schätze.

Heft 44

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[756] K. G. in Bingen. Das deutsche Weingesetz datiert vom 20. April 1892. Sie finden dasselbe nebst Erläuterungen und mit Anschluß von Rathschlägen für Bereitung und Pflege des Weines in einem Büchelchen des Chemikers Dr. A. Bujard, das unter dem Titel „Die Weinbereitung und Weinbehandlung und das deutsche Weingesetz“ jüngst im Verlage von G. Wildt in Stuttgart erschienen ist. Dasselbe dürfte um so mehr Ihren Wünschen entsprechen, als es gerade auf die Kleinpraxis besondere Rücksicht nimmt.

D. G. in Florenz. Das Vorkommen des Marmors in Deutschland ist nicht so selten, wie man allgemein annimmt. Die Werke in Oberschlesien (Groß-Kunzendorf); ebenso in Nassau (Diez und Villmar) liefern brauchbare Steine und beschäftigen viele fleißige Hände. Nicht mehr im Betriebe sind die gräflich Stolbergischen Werke bei Rübeland im Harz, ferner die Werke bei Brilon und Attendorn (Westfalen) und bei Neanderthal (Rheinland). Auch im Erz- und im Riesengebirge kommt Marmor vor.

F. K. in Annaberg. Am besten wird Neumanns Ortslexikon Ihrem Bedürfniß entsprechen. Es ist soeben eine neue, die dritte, Auflage im Erscheinen begriffen (Leipzig, Bibliographisches Institut), welche über alle Orte mit mehr als 300 Einwohnern, außerdem über alle kleineren Orte, in welchen eine Verkehrsstation, eine Pfarrkirche, ein größeres Gut, eine nennenswerthe Industrie sich befindet, erschöpfende Auskunft giebt. An Kartenmaterial enthält es eine politische Uebersichtskarte, zwei statistische Karten und 31 Stadtpläne.

Heft 47

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[804] B–ff, Köslin. Besten Dank! Es freut uns, daß Ihnen das in Nr. 42 veröffentlichte Gedicht „Die Noth“ von Franz Bechert so sehr gefallen hat. Gewiß haben Sie recht mit dem Gedanken, „daß das Motiv zu jenem Gedicht doch auch eine Kehrseite hat, daß die Menschheit der Noth auch zum größten Danke verpflichtet ist“, und Sie selbst haben dieser Wahrheit ein hübsches poetisches Gewand gegeben in dem Verse:

„Nicht aus Palästen voll Glanz und Pracht
Ist der zündende Funke gekommen,
Der taghell gelichtet des Geistes Nacht –
In Hütten der Armuth ist er erwacht
und im Kampf mit der Noth erglommen!“

P. R. in Springfield, Mass. Das kürzeste und dabei neueste Nachschlagewerk ist „Meyers Handlexikon des allgemeinen Wissens“ (Leipzig, Bibliographisches Institut). Es ist erstaunlich, was man in diesem Band von 1702 Seiten alles beisammenfindet, natürlich in knappster Form, aber zuverlässig, und das ist die Hauptsache!

P. Dr. in Rostow am Don. Herr Pfarrer Lehmann in Creußen bittet uns, Ihnen seinen herzlichen Dank auszusprechen für die 3 Rubel, welche Sie infolge des Aufrufs in der „Gartenlaube“ den armen Abgebrannten in Creußen haben zukommen lassen.

Heft 49

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[836] Albertine F. in G. Wer der Erfinder der Stahlfeder war? Genau wird Ihnen das niemand sagen können, denn ihre Einführung ist nicht als einzelnes Ereigniß im Gedächtniß der Mitwelt haften geblieben. Soviel nur ist sicher, daß schon in den zwanziger Jahren in Birmingham der Versuch gemacht wurde, an die Stelle der rasch abgenutzten Gänsekiele Federn von Metall zu setzen, die indessen mit dem Federhalter eins waren und sehr mühsam durch Handarbeit hergestellt werden mußten. Der Preis war ein entsprechend hoher, fünfzehn Schillinge, also mehr als ebensoviele Mark. Wenn sich die Feder abstumpfte, so kostete es viele Mühe, sie wieder zu schleifen, der Gebrauch dieser neuen Stahlfeder konnte also kein allgemeiner sein. Erst im Jahre 1831 erfand ein Mechaniker Gillot in Birmingham eine Maschine zur Herstellung der Stahlfeder, nahm ein Patent darauf, und von dieser Zeit an schreibt sich die Fabrikation im großen und der immer steigende Verbrauch. Ganz allgemein eingeführt wurde die Stahlfeder bei uns in Deutschland erst gegen Ende der vierziger Jahre, die älteren unter uns haben alle noch die Kunst des Federschneidens erlernen müssen, von welcher die heutige Jugend keine Ahnung mehr hat, und manche der Alten schreiben heute noch mit dem Gänsekiel, weil sie sich nicht mehr an die „neue Feder“ zu gewöhnen vermochten!