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Die Geister führen irre

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Textdaten
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Autor: Unbekannt
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Titel: Die Geister führen irre
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aus: Badisches Sagen-Buch II, S. 238–239
Herausgeber: August Schnezler
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1846
Verlag: Creuzbauer und Kasper
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Erscheinungsort: Karlsruhe
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Quelle: Commons, Google
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[238]
Die Geister führen irre.

Vor etwa fünfzig Jahren war ein Schulmeister zu Ebersteinburg, ein Greis von 75 Jahren, redlich und fromm, der auf Allerseelentag (2. Nov.) nach Rothenfels herab ging mit seinem Pfarrherrn, um seine Andacht bei der Bruderschaft zu verrichten. Da der Pfarrer nicht mit nach Hause gehen wollte, so kehrte der Schulmeister allein zurück, denn der Weg war ihm von Kindheit an wohl bekannt. Aber es war schon Nacht und die Geister führten ihn auf Irrgängen herum. Er lief die ganze lange Nacht und konnte den Heimweg nicht finden. Am andern Morgen lag er ganz nahe bei dem Dorfe auf dem Feld in den letzten Zügen; die Leute, die ihn sahen, brachten ihn sogleich [239] gleich nach Haus, wo er seinen Geist aufgab. Er hatte Schindeln in der Tasche stecken, seine Schuhe waren ganz durchgelaufen und mit Weiden gebunden, aber an seinem ganzen Körper war gar nichts verletzt und auch kein einziger Ritz zu bemerken.[1]

(Siehe Mone’s „Anzeiger für Kunde der teutschen Vorzeit.“ Jahrgang 1834.)

  1. Die Erzählung ist wahr, die Erklärung Sage.
    Mone.