Die Königlich sächsisch concessionirte chemische Fabrik von J. E. Devrient in Zwickau
Dieses Etablissement liegt vor Stadt Zwickau ohnweit der von genannter Stadt nach Schneeberg führenden Chaussee, in der Nachbarschaft der Lerchenmühle an der Mulde, in freundlicher Umgebung, und besteht aus
- zwei Hauptgebäuden und
- sechs Nebengebäuden,
welche von großen mit angenehmen Anlagen geschmückten Gärten und von Wiesen umgeben sind.
Die Fabrik beschäftigt sich hauptsächlich mit der Herstellung von Farben und chemisch-technischer Präparate, namentlich aber erzeugt sie Bleizucker von vorzüglicher Güte. Diese Fabrikate befanden sich auf den Ausstellungen zu Leipzig und München und wurden auf beiden durch zuerkannte Preise ausgezeichnet.
Zu dem Fabrikbetrieb werden zwei Wasserkräfte benutzt, von denen die eine vier, die andere sechs Pferdekraft ausübt.
Fortwährend sind hier beschäftigt: ein Procurist, drei Comptoiristen, zwei Chemiker, zwei Reisende und fünfzig Fabrikarbeiter.
Gegenwärtig ist dieses Etablissement im Besitz der Herren C. Lampe und E. Hirzel und Lampe in Leipzig, A. F. Maguet und F. Maguet in Magdeburg.
Die Fabrik wurde im Jahre 1809 durch den damaligen Bürgermeister Ferber in Zwickau gegründet und gewann im Lauf der Jahre immer mehr an Ausdehnung des Geschäftsbetriebs, welcher auch eine Erweiterung der Gebäude nothwendig machte. Später kam das Etablissement in die Hände des Herrn J. E. Devrient, unter dessen Leitung es einen erfreulichen Aufschwung nahm und seinen Platz als eines der ersten und vorzüglichsten Etablissements in dieser Branche im Bereich des Königreichs Sachsen ehrenvoll behauptete und seine Verbindungen nach allen Richtungen ausbreitete. Die jetzigen Herrn Besitzer führen das Geschäft unter der früheren, wohlrenommirten Firma fort.