Die Musikanten

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Autor: S.
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Titel: Die Musikanten
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 22, S. 685, 706
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[685]

Photographie im Verlag von E. Lecadre u. Co., Paris.
Die Musikanten.
Nach einem Gemälde von Ch. Meisonnier.

[706] Die Musikanten. (Zu dem Bilde S. 685.) Mitten im fröhlichsten Familienfest war man, unbekümmert um die große Welt, die jenseit der Alpen, in Deutschland, in grimmigem Religionskrieg zusammengestoßen war. Man hatte die Mahlzeit beendigt, und die heiterste Laune italienischen Wesens brach sich zwanglos Bahn. Die Frauen lachten über die Scherze der Männer, über ihre Schmeicheleien; die Männer kredenzten den perlenden Wein und stimmten auch wohl eine beliebte Arie zum Chorgesang an. Da stellten sich eben recht ein paar wandernde Musikanten auf der Straße vor dem Balkon auf und ließen ihre Lirum-Larumweisen ertönen. Sie waren ja nicht schön, diese Weisen; mit dem italienischen Dudelsack, mit der Drehleier und der einfachen Holzklarinette läßt sich kein Ohrenschmaus bereiten. Aber die Musik, auch in dieser einfachsten Art, übt doch einen gewissen Zauber aus auf die Gesellschaft im Hause. Sie hebt die Stimmung; die Frauen trinken lustig den armen Gesellen zu; das Kindchen setzt sich draußen auf die Steintreppe und betrachtet sich mit ernster Aufmerksamkeit die drei aufspielenden Männer. Ueber diese kommt denn auch etwas wie Künstlerstolz, daß sie so fröhlichen Anklang finden, und zugleich beschleicht ihr durstiges Gemüth die Ahnung eines reichen Geschenks und der stille Vorsatz, sich mit demselben einen lustigen Abend zu machen als echte freie Musikanten. S.