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Die Niederlage der Bauern in der Schlacht bei Königshofen

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Textdaten
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Autor: Oskar Ludwig Bernhard Wolff
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Titel: Die Niederlage der Bauern in der Schlacht bei Königshofen
Untertitel:
aus: Badisches Sagen-Buch II, S. 632–633
Herausgeber: August Schnezler
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1846
Verlag: Creuzbauer und Kasper
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Erscheinungsort: Karlsruhe
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Quelle: Commons, Google
Kurzbeschreibung:
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[632]
Die Niederlage der Bauern in der Schlacht bei Königshofen.

An einem Freitag in der Nacht
Hat sich Götz Berling[1] aufgemacht,
Sein Haufen mit sich genommen;
Und sechs- und vierzig großer Stück,

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Schlangen, Falkonet und Feldgeschütz

Vom Bund thät er bekommen.

Und zog wohl in das Tauberthal,
Zu Königshofen ihr[2] Lager war,
Des Feinds wollt’ er da warten:

10
Sein’ Büchsen richt’ er in das Feld,

Sein Ordnung hat er wohl bestellt,
Von Spieß’ und Hellebarten.

Am Freitag vor Pfingsten geschah,
Daß man den Bund herziehen sah

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Mit einem großen Heere;

Die Bauern zogen den Berg hinan,
Den Vortheil wollten sie innen han,
Allda sich der Feind wehre.

Dem reisigen Zeug war so jach,

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Der verloren Hauf eilt hinten nach,

In die Bauern thäten sie brechen.
Ihr Keiner wollt hie nicht bestohn,
Ein jeder meint: wär’ ich darvon!
Und huben an zu streichen.

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Sie wichen bald und liefen sehr,

Wohl nach dem Wald war ihr Begehr,
Ihr Keiner dorft sich wehren.
Da blieben bei sechstausend Mann,
Die ihr Leben verloren han,

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Allda thät man sie scheeren.


Zu Würzburg rüst’ man sich mit Macht,
Auf Pfingstabend um Mitternacht,
Wollten helfen den Brüdern,
Die da lagen im Land daraus,

35
Sie seynd zu lang geblieben aus,

Waren sie all umkommen.

Sie zogen schnell und eilten sehr,
Nach Königshofen stund ihr Begehr,
Der Bund zog ihn’n entgegen.

40
Sie zogen wiederum zuruck

Und schlugen allda ihre Burgk,
Als wollten sie sich wehren.

Der reisig Zeug zog auf sie dar,
Die Bauern wurden’s bald gewahr,

45
Und huben an zu weichen.

Da blieben bei Viertausend todt,
Wohin sie kommen, das weiß Gott,
In die Höll’ oder in’s Reiche etc.

(Aus einem alten Liede: „Reimen von dem Bauernkrieg,“ mitgetheilt in Wolff’s „historischen Volksliedern“ S. 228.)

  1. von Berlichingen.
  2. nämlich der aufrührerischen Bauern.