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Die Nonnen zu Kirchhofen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Bernhard Baader
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Titel: Die Nonnen zu Kirchhofen
Untertitel:
aus: Die Volkssagen der Stadt Freiburg im Breisgau S. 65
Herausgeber: Heinrich Schreiber
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1867
Verlag: Franz Xaver Wrangler
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Erscheinungsort: Freiburg
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Originalherkunft:
Quelle: UB Freiburg und Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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38. Die Nonnen zu Kirchhofen.

Bei der Verbrennung Kirchhofens durch die Schweden wurde auch das Frauenkloster neben der Kirche angezündet. Zwei Nonnen flüchteten sich unter das Dach des Kirchthurms, aber bald stand dieser ebenfalls in Flammen. Da riefen sie Maria um Hilfe an und gelobten ihr, wenn sie gerettet würden, die Gebeine ihrer vielen erschlagenen Mitbürger in einer Kapelle auf dem Gottesacker aufzusetzen. Sogleich erblickten sie auf dem Kirchhofe mitten unter den Feinden, die heilige Jungfrau, die ihre Schürze ausgebreitet hatte und ihnen winkte hineinzuspringen. Voll Zuversicht thaten sie es, eine nach der andern; sie blieben unversehrt und ungesehen und entkamen glücklich aus dem Dorfe. Erst nach sieben Jahren konnten sie dahin zurückkehren, wo sie auf dem Gottesacker die neugebaute Michelskapelle fanden. Ohne Säumen ließen sie nun die Gebeine der dreihundert Erschlagenen ausgraben und setzten sie in der Kapelle so schön auf, daß Jung und Alt sich daran erbaute.

(B. B.)