Die Pfeffersäcke

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Ernst Deecke
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Die Pfeffersäcke
Untertitel:
aus: Lübische Geschichten und Sagen, S. 234
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1852
Verlag: Carl Boldemann
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Lübeck
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google, Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[234]
125. Die Pfeffersäcke.

1463 haben sich die frischen Brüder aus Meklenburg und der Priegnitz abermals gewaltig hinterm Busch auf der Heide sehn lassen, den Kaufleuten, die von Frankfurt gen Lübeck kamen, bei Ratzeburg eine köstliche Beute an Perlen, Korallen, Seide, Sammit, Unzengold, Pfeffer u. dgl. abgenommen, und einen kurzen Markt, dabei sie weder Elle noch Gewicht gebraucht, damit gehalten. Solche That konnte nicht lang verborgen bleiben; wie man denn gleichfalls erfahren, daß Etliche von des Fürsten Hofe, denen man’s nicht zugetraut, dabei gewesen.

Die Lübschen zogen demnach aus, um die Räuber und deren Genossen aufzuspüren, und Haussuchung bei ihnen zu halten.

Wie das der Fürst vernommen, hat er nicht leiden wollen, daß sie ihm zur Schmach handelten, sondern begehrt, daß man zu Slutuv gütlicher Handlung pflege. Da zeigte er an: er habe großen Mißfallen an dem, was Etlichen gröblich nachgesagt würde. Aber weil die That am Tage lag und nicht zu leugnen stand, ist man endlich einig geworden, daß die Güter, so noch unverrückt zusammen lägen, den Lübschen zu Schönberg wieder zugestellt, das Übrige aber nach dem Werth bezahlt werden sollte.

Seit der Zeit hat man die Meklenburger Pfeffersäck geheißen.