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Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):257

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CCLVI verso:

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Das sechst alter
Antonius rosellus ein iurist

ANtonius rosellus auß ethruria puertig beder bebstlicher vnd kaiserlicher rechten vnd aller anderer guoter kunst hoherfaren ist diser zeit nach dem er vil iar in großem ruom das gaistlich recht zu Padua gelesen vnd geleret het mit tod verschieden vnd daselbst in sant Antoni kirchen begraben worden vnd hat als ein hohgelert ettliche bueecher begriffen vnd hinder ime gelassen.

MArsilius ficinus von Florentz ein man fuertreffenlicher synnreichigkeit beder kriechischer vnd lateinischer zungen gegruendt vnd vil kunstreich vnd vnder den platonischen doctoren ein fuerst hat diser zeit. xxxiij. bueecher Platonis (die man dauor bey den kriechischen nicht leichtlich finden mocht) mit grossem fleiß in latein gebracht. vnd daran kein benuogen gehabt sunder auch da bey die maynung vnd wone desselben Platonis mit ettlichen argumenten vnd erklerung außgelegt vnd vil nuetzs dings beschriben.

Machomet der Türcken kayser

MAchomet der gross der acht Tuerckisch kaiser auß dem geschlecht Othomannorum geporn Amurati des fuersten sun regiret in asia vnd kriechischem land. xxxij. iar. vnd in dem heerzug den er wider die hungern fuergenomen het in dem. lviij. iar seins alters. nach der gepurt vnßers haylands. M.cccc.lxxxi. iar in dem mayen in seinem heergeleger nicht on argkwon des gifts gestorben gein Constantinopel gefueert vnd daselbst begraben. Als er nach seinem vater in dz reich asie kome do was er. xxiiij. iar alt vnd vnderstund sich in allen dingen seinen vater zeuebertreffen. demnach hat er anfengklich auß seiner großmueetigkeit sein vaterlichs reich an mechtigkeit vnd gewalt gesterckt vnd mit großer heereßkraft auß asia durch Hellespontum in Europam geschiffet vnd vil kriechischer stett bedrangt vnd erobert vnd nicht weyt von dem Boßphorischen gestadt ein castell gepawt. vnd darnach auß gepruch vnnd mangel der hilff von geitzigkeit wegen der kriechen die statt Constantinopel bestritten vnd als ein kriechischer erklerter kaiser alßpald alles peloponesum eingenomen. vnd alles cristenlich volck zu dienstperkeit bedrañgt vnd hingefueert. vnd darnach Achaiam vnd Acharaiam vnnd Cipern vnd den groeßern tayl Macedonie. Auch Bulgariam Rasciam vnd die Syrfey. vnd was von der stat Andrinopoli zwischen der Saw vnd Thonaw ligt verfolget. auch die Walachey zu forcht bracht. vnd darnach Boßen vberzogen vnd verheeret. vnd die edeln der Genueser innseln Mithilenem eingenomen. vnd darnach die fast alten statt Sinopem vnd Trapesuncium zerruedet vnd ire inwoner mitsambt[1] irem kaiser gefanngen hingefueert. vnd der Venediger innseln Euboiam vnd ire statt Calcidem außgestuermt. vnd also in Asia. xij. koenigreich erobert. Nemlich Pontum Bithimiam Capadociam Phaphlagoniam Ciliciam Pamphiliam Liciam Cariam Lidiam Frigiam vnd schier alles Hellespontum oder Moream vnd vil anders got erbarms.

BAissetus der erstgeporn des benanten Tuerckischen kaisers sun ist im iar vnßers hayls. M.cccc.lxxxi. zu kaiser gesetzt vnd regiret noch. Zaliabus sein bruder machet in Asia vil auffruor vmb erobrung des reichs vnnd name Bursiam ein vnd ordnet sich daselbst zu eim koenig. aber Baissetus hat ine vberwunden. vnnd das reich asie erlangt vnd behabt vnd sich gantzen in flaischgirigkeit vnd trunckenheit gesenckt. als er aber in dem. Mcccc.xcij. iar Cristi vnderstanden het das koenigreich zu Hungern anzegreiffen vnd zeuerwuesten do begegnet ime vil widerstands. schadens vnd nyderlage. Zaliabus sein bruder wirdt bis auff disen hewtigen tag zu Rom in huot vnd verwarung gehalten. den vberblibnen tayl Europe ettwen mit ime von der grawsammen dienstperkeit der vnglawbigen zeledigen.


EJn grosse pestilentz regiret schier in allem Welschem vnd Teuetschem land. in dem. M.cccc.lxxxiij. vnnd in dem. M.cccc.lxxxiiij. iar. also das in eim halben iar zu Nuermberg bey viertawsent menschen. vnnd zu Venedig ettlich ratßherren vnd der hertzog sturben.

FRiderich der roemisch kaiser het in dem .M.cccc.lxxxvij. iar zu Nuermberg einen großen kaiserlichen tag vmb hilff wider sein feind vnd fuer den cristenlichen glawben. daselbst wardt von mancherlay sachen gehandelt. Vnder andern loeblichen geschihten so der kaiser alda vbet so bekroenet er Conradum celtis der schriften eynen hoherfarnen man. Diser zeit ward auch der krieg zwischen Sigismunden dem ertzhertzoeg zu oesterreich vnd den Venedigern gericht. So hat auch vnßer allergnedigster herr der roemisch koenig Maximilianus ein große versammlung zu Nuermberg gehalten in dem .M.cccc.xci. iar.


MEles der koenig morn geschlechts vnd machometisch glawbens hat diser vnßrer zeit in dem land Granata genant bis hieher geregiret. Jn demselben land find man gold. silber. getrayd. wunn vnd wayd vnd alles dz zu menschlichem geprauch nottuorftig ist. Darinn ligt ein statt auch Granata genant die wardt durch Alphonsum den koenig zu Portugalia vnd Hispania mit Elizabeth seiner gemahel belegert vnd auff ergebung der innhaber in dem. .M.cccc.xcij. iar mit. xm. mannen zu roß vnd mit. lm. zu fuoß eingenomen.

CCLVII recto:

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Blat CCLVII
der werlt

Nach der gepurt Cristi vnßers haylands. M.cccc.xc. iar am. xij. tag des monats Julij kome in der koenigclichen statt Constantinopel ein grosses vormals vngehoerts vngewitter. vnnd als sich das fewr der oebern dreyer gestirne (das man den fallenden fewrstral nennt) in vermischung der feuechtigkeit vnd der hitze beweget vnd die versammelt feuechtigkeit in dem trueben luft vberhannd genomen het. vnd der wind oder tunst sich in dem gewuolcke arbaytet do warden erstlich große thonrslege gehoert vnd darnach prinnend wetterplitzen mit langen fewrstraln gesehen. vnd wiewol die vnglawbigen maynten das soelchs von dem gistirne des planeten Saturn herkoeme (als dann ettwen in tuscia ein reiche statt von dem gestirne des planeten martis mit den plitzen gantz verprennt ward) yedoch schreiben die cristen solchs der goetlichen fuersichtigkeit vnd rachsale zu. dann der thonrslag plitzen vnd vngestueme wetter hat nicht allain einen teil der sewln des pilds des kaiser Constantini ernider geworffen: sunder auch (als dann glawbwirdig Venedigisch vnd andere kawflewt gesagt haben) bey achthundert hewßern verprent. vnd bey dreytawsent menschen ertoedt in einem zirckel. wie dann die hernachgesetzt figur zeergennen gibt.

ALs hieuor an manchen enden von vil vnd mancherlay seltsamen dingen die sich amm himel ereuegt haben gemeldt worden ist vnd sunderlich dz ein stayn mit eim creuetz gezaichnet zu den zeiten kaiser Friderichs des andern von oben herab gefallen sey also ist zu den zeiten kaiser Friderichs des dritten in dem iar cristi. M.cccc.xcij. am. vij: tag des monats nouembris in mytten tag ein großer stayn bey eim zentner schwer. ein wenig kleiner dann ein saltzscheyb. gestalt wie ein kriechisch D. vnd dreyegket von oben herab auß den lueften bey Ensißheim in dem Suntgew nider gefallen vnnd zu anzaigung seltsamer geschihten noch vorhanden.

DJser zeit sind zwischen Maximiliano dem roemischen koenig vnd dem koenig zu Franckreich von der hertzogin zu brittannia wegen vil kriegischer auffruor entstanden vnd gewest vnd doch durch wilheln beschoffen zu Aystet vnd andere darnach mit gueetlichem vertrag hingelegt.


  1. [korrigiert, im Druck „mitfambt“]