Die Sendung des Herrn von Pechlin nach Petersburg im Jahre 1760

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: R. Schmitt
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Die Sendung des Herrn von Pechlin nach Petersburg im Jahre 1760
Untertitel:
aus: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft Bd. 6 (1891), S. 94–101.
Herausgeber: Ludwig Quidde
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1891
Verlag: Akademische Verlagsbuchhandlung J.C.B. Mohr
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Freiburg i. Br
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[94] Die Sendung des Herrn von Pechlin nach Petersburg im Jahre 1760. Die schweren Verluste, die das Preussische Heer im Jahre 1759 erlitten, liessen es Friedrich dem Grossen immer mehr wünschenswerth erscheinen, jede Gelegenheit zu benutzen, um einen günstigen Frieden abzuschliessen. Freilich, die Hoffnung auf das Zustandekommen des durch die Rijswijker Declaration angeregten Friedenscongresses musste bald schwinden. Unter dem Eindrucke des Sieges von Maxen stehend, war der Wiener Hof nicht geneigt, sich seiner Wünsche auf Schlesien zu entschlagen, und auch in Frankreich, wo man Grund genug hatte, kriegsmüde zu sein, behielt schliesslich doch die Preussen feindliche Partei die Oberhand.

Es war nun von unendlicher Wichtigkeit, wenigstens Russland zur Einstellung der Feindseligkeiten zu bewegen. Dass in Petersburg sich gewichtige Stimmen gegen Fortsetzung des Krieges erhoben, blieb im Preussischen Hauptquartier nicht unbekannt. Zwar wusste man, dass der Grossfürst-Thronfolger und seine Gemahlin nicht den Einfluss und die Macht besassen, um ihre Preussischen Sympathien zur Geltung zu bringen. Als man aber im October 1759 erfahren[1], dass der Grosskanzler Woronzow einem Frieden nicht abgeneigt sei, schöpfte [95] man Hoffnung auf Aussöhnung mit dem zarischen Hofe. König Friedrich beauftragte den General von Wylich, dem Russischen General, mit welchem dieser über die Auswechselung von Gefangenen zu verhandeln hatte, zu erzählen, Frankreich sei bereit, Frieden zu schliessen, die Russen würden schliesslich noch von ihren Verbündeten im Stich gelassen werden. Die Art und Weise, wie die Oesterreichischen Generale sich im letzten Feldzuge benommen, sei ein Beweis, wie wenig Rücksicht sie den Russen gegenüber brauchten[2].

Auch wandte sich der Englische Gesandte am Preussischen Hofe, Mitchell, an seinen Petersburger Collegen, Keith, um diesem von dem Wunsch des Königs, den Grosskanzler Woronzow zu gewinnen, Kenntniss zu geben; Keith möchte sich auch informiren, ob der Grosskanzler oder andere einflussreiche Leute nicht geneigt wären, ein Geschenk anzunehmen, und wie viel Geld man für diesen Zweck anwenden solle.

Am 4. December überreichte Keith in Petersburg die den Friedenscongress betreffende Declaration. Sie soll zuerst nicht ungünstig aufgenommen worden sein[3], allein am 12. December wurde ihm eine Antwort ertheilt, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig liess[4]. Die Zarin, hiess es darin, bedaure zwar recht sehr das viele Blutvergiessen, aber die Ruhe von Europa werde dauernd nur dann wieder hergestellt werden, wenn den beleidigten Theilen eine gerechte und hinlängliche Genugthuung verschafft würde.

Die Entschädigung, an welche Russland schon damals dachte, würde Friedrich dem Grossen ein Opfer zugemuthet haben, das dieser wohl kaum in der verzweifeltsten Lage gebracht haben würde. Der Petersburger Hof wollte als Preis des Friedens die Abtretung des Preussischen Preussens, das heisst also ungefähr das Gebiet des heutigen Ostpreussens[5]. So wenig dem Wiener Hofe eine derartige Vergrößerung Russlands genehm war, so richtig man dort erkannte, dass Friedrich alles aufbieten würde, um das Land, auf dem sein Königstitel beruhte, zu behalten, so konnte man doch nur mit grösster Vorsicht versuchen, die Russen, die sich als die nützlichsten Bundesgenossen erwiesen hatten, anspruchsloser zu stimmen.

Während nun zwischen Wien und Petersburg über den Preis der [96] Unterstützung gefeilscht wurde, blieben auch die Gegner des Russisch- Oesterreichischen Bündnisses nicht unthätig.

In Hamburg lebte ein Freiherr von Bielfeld, der schon im Jahre 1738 mit dem Kronprinzen Friedrich bekannt geworden, als dieser in Braunschweig in den Freimaurerorden aufgenommen wurde[6]. Im folgenden Jahre folgte er einer Einladung nach Rheinsberg. Auch als Friedrich den Thron bestieg, bewahrte er Bielfeld seine Gunst. Fünf Jahre später, 1745, machte er ihn zum Gouverneur seines jüngsten Bruders, des Prinzen Ferdinand. Als der Prinz heranwuchs, zog sich Bielfeld vom Hofleben zurück und verliess 1755 Berlin, um sich der Verwaltung seiner Güter zu widmen; die Kriegsdrangsale veranlassten ihn aber zwei Jahre später in Hamburg eine sichere Zuflucht zu suchen. Er fand die gewünschte Ruhe und veröffentlichte Ende des Jahres 1759 eine Anleitung zur Staatskunst, welche er verschiedenen regierenden Fürsten übersandte. Der ehemalige König von Polen, Stanislaus, sowie die Kurfürsten von der Pfalz, Baiern und Köln sandten ihm Dankschreiben, ebenso Voltaire, der auch mit einem Exemplar beehrt worden war[7].

Nachdem Bielfeld sich so in der Theorie erprobt, versuchte er sich auch in der praktischen Politik. Er schrieb dem Prinzen Heinrich einen Brief[8], in welchem er ihm, offenbar zunächst nur in vorsichtiger Weise, von einem Project, den Frieden mit Russland zu erlangen, Mittheilung machte. Da der Prinz aufmunternd geantwortet zu haben scheint, so richtete Bielfeld am 22. Febr. ein längeres Schreiben an ihn[9].

Er berichtete darin, dass ihm ein Baron von Rangstoedt, welcher Gesandter des Grossfürsten Peter bei dem Niedersächsischen Kreise war[10], versichert habe, nicht nur der Grossfürst sei dem Könige von Preussen freundlich gesonnen – was ja längst bekannt war –, sondern auch die Kaiserin Elisabeth setze nur ungern den Krieg fort, den sie fast gegen ihren Willen unternommen habe. Ihre Rathgeber aber würde man bestechen können, denn in Petersburg sei alles käuflich. Jetzt, wo die Oesterreichischen und Französischen Geldquellen zu versiegen drohten, würde man Preussischen Geschenken gegenüber nicht [97] spröde sich erweisen. Man möge einen geheimen Unterhändler hinsenden, der, ohne sich verdächtig zu machen, die Russischen Minister durch Geld gewinne. Hierzu empfahl Rangstoedt den ehemaligen Obersten von Pechlin. Derselbe sei ein sehr ehrenwerther, durchaus Preussisch gesonnener Mann und ein gründlicher Kenner der Russischen Verhältnisse. Unter dem Vorwand, eine Anstellung zu suchen, solle er, versehen mit einer ausführlichen Instruction, ausgestattet mit 4000 Dukaten, nach Petersburg reisen. Weitere Summen sollten ihm dort durch Vermittelung des Englischen Gesandten Keith übergeben werden. Alles in allem würde eine Million Thaler wohl für den Zweck genügen, eine Bagatelle gegenüber den Schäden, die der Krieg verursache. Herr von Pechlin würde, so bald als möglich, abreisen und alles aufbieten, die Sache zu einem befriedigenden Ende zu führen.

Der König verhielt sich dem Plan gegenüber ziemlich skeptisch. Zwar schrieb er dem Prinzen Heinrich[11], in der verzweifelten Lage, in der man sich befände, dürfe man nichts unberücksichtigt lassen. Allein er glaube, der Unterhändler zeige mehr guten Willen, als politisches Verständniss, denn wenn er meine, man könne durch den Grossfürsten etwas erreichen, so sei dies ein Irrthum. Peter Schuwalow sei der einflussreiche Mann, der alles leite; wenn man diesen kaufen könne, so gewinne man die anderen mit. Immerhin solle der Versuch gemacht werden, Pechlin würde 4000 Dukaten und eine Instruction haben. Keith würde ersucht werden, ein wachsames Auge auf ihn und die Verwendung des Geldes zu haben.

Friedrich wandte sich desswegen an Mitchell, der Keith benachrichtigen sollte[12].

Mitchell verhehlte sein Misstrauen nicht[13]. Er sprach sich auch entschieden gegen den Vorschlag aus, dass Pechlin in Keith’s Hause seine Briefe schreiben solle, denn dies würde nur zur Entdeckung des Geheimnisses führen und Keith in Verlegenheiten bringen[14]. Ebenso [98] ablehnend verhielt er sich gegenüber der Bitte, dass Pechlin im Falle der Noth im Hause des Englischen Gesandten eine Zufluchtsstätte finden sollte. Bei Hochverrath gebe es kein Asyl, antwortete er; die eigene kluge Haltung müsse seine beste Sicherheit sein.

Mitchell erhielt auch die Instruction zu lesen[15], die Pechlin bekommen, er bezeichnet sie als ausführlich und klar, sie enthielte gute Verhaltungsmassregeln. Auch hier hatte der König betont, dass er zu einer Abtretung sich nicht verstehen würde. Schon während der Unterhandlung möchte auf einen Stillstand der kriegerischen Operationen hin gewirkt werden. 500 000 Thaler sollten zunächst in Hamburgischen, Holländischen und Englischen Wechseln an Keith geschickt werden, dieselbe Summe würde bei günstigem Erfolge später nachfolgen.

So reiste denn Herr von Pechlin ab, er kam auch glücklich nach Petersburg, aber es gelang ihm nicht, auch nur den geringsten Vortheil dort zu erreichen. Nur zweimal traf er mit Keith zusammen. Nach verhältnissmässig kurzer Zeit entschloss er sich zur Abreise, welche er Keith gegenüber damit motivirte, dass man in Petersburg sowohl seine Ankunft, wie seinen Aufenthalt mit Argwohn betrachtet habe[16].

Somit war der ganze Plan ziemlich kläglich gescheitert, und die Zeitumstände wiesen nicht darauf hin, dass eine Wiederholung besseren Erfolg haben würde. Keith bat desshalb, die für diesen Zweck ihm zugewiesene Summe zurückzuziehen.

Fester und enger hatten sich inzwischen die beiden Kaiserinnen wieder verbunden. Nach langem Widerstreben hatte Maria Theresia endlich nachgegeben und Russland die Erwerbung von Preussen zugesichert, falls Oesterreich in den Besitz von ganz Schlesien und der Grafschaft Glatz käme[17]. Sie und Elisabeth liessen grosse Heere ausrüsten, um die fast erschöpften Kräfte Friedrich’s matt zu setzen. Aber das Misstrauen, das Saltykow gegen Daun hegte, verhinderte auch im neuen Feldzug eine erfolgreiche Cooperation.

R. Schmitt.     
[99]
Beilage.

Brief des Freiherrn von Bielfeld an den Prinzen Heinrich von Preussen[18]. 1760 Februar 22 Hamburg.

Aus dem königl. geh. Staatsarchiv zu Berlin, Rep. 96, 106 E Vol. XI fol. 51.

 Monseigneur,

J’ai recû hier au soir assez tard la lettre que Votre Altesse Roïale m’a fait l’honneur de m’écrire de Wittemberg en date du 15. de ce mois, et je me suis rendu ce mâtin chez l’ami qui m’avoit fait la première proposition dont j’ai eu l’honneur de faire ouverture à Votre Altesse Royale le 9. du Courrant. Je l’ai trouvé constamment dans les meilleures dispositions du monde pour la cause du Roi et plein de zèle pour les interêts de Sa Majesté. Il m’assura, qu’outre son penchant naturel, il ne faisoit que suivre en cela les intentions de son Maître qui est, disoit-il, trés bon Prussien. Pour pouvoir donc satisfaire avec quelque précision aux cinq questions que Votre Altesse Royale m’addresse, voici Monseigneur, ce que je puis répondre.

1°. L’ami susmentionné est Le Baron de Rangstoedt, Envoyé du Grand Duc de Russie au Cercle de la Basse Saxe. Il m’a permis de le nommer. C’est un parfaitement honnête homme, qui peut avoir cinquante ans, qui a eté beaucoup employé et qui est fort en credit à sa Cour.

2°. Je serai charmé d’être nommé dans cette affaire pour que le Roi sache que ni le tems ni l’eloignement ne sont pas capables d’affoiblir en moi l’ardeur dont j’ai toujours eté animé pour Son service, et parce qu’il ne seroit guere possible d’aller plus avant dans cette négociation sans mon concours; M. de Rangstoedt ayant les plus fortes raisons du monde pour cacher qu’il y coopère, et ne voulant traiter qu’avec moi, et n’osant point former publiquement les moindres liaisons avec le Ministre Résident du Roi en cette ville.

3°. L’Espoir presque certain du succès de cette négociation est fondé sur la connoissance intime qu’a M. de Rangstoedt de la façon [100] de penser du Grand Duc, qui deviendroit sous main le prémier négociateur pour le Roi; pour peu que S. M. le voulut bien et qu’il fut secondé. Secondement sur les sentimens de l’Imperatrice même, qui a eté entrainée presque malgré Elle à la guerre et qui la continuë à contre coeur. Troisiememt sur la persuasion tres fondée où l’on est que tout le Conseil de Russie est vénal, comme en Turquie, que La Cour de Petersbourg n’a fait agir ses trouppes que tant que Mr. le Comte d’Esterhazy et Mr. le Marquis de l’Hopital ont eu de l’argent à répandre; mais comme aujourd’hui les ressources pécuniaires de la Cour de Vienne commencent à tarir et que celles de la France sont entiérement épuisées, on feroit probablement tout ce qu’on voudroit avec un million d’ecus à Petersbourg pourvû que cette somme ne fut pas distribuée directement par l’Envoyé d’Angleterre qui est trop suspect et trop observé. L’idée de Mr. de Rangstoedt seroit donc qu’on y envoyat un Négociateur secrêt, et il propose pour cet effet M. de Pechlin cidevant Colonel au service du Grand Duc de Russie à Kiel. Je connois ce sujét. Il est fils du feu Conseiller privé de Pechlin qui étoit premier Ministre de ce Prince et attaché à Sa Personne à Petersbourg. Il a quitté le service militaire par dégoût d’un passe droit, et ne veut plus y rentrer quoiqu’on lui aye offert la place de Brigadier en Russie. C’est le plus zelé Prussien que je connoisse et il a la reputation d’honnête homme. Il connoit la Russie à fonds, y a sejourné longtems et y a eu les mains dans le tripot des affaires. Avec un exterieur assez simple c’est un esprit oélié et un négociateur capable. On voudroit donc faire passer incessament cet Emissaire à Petersbourg, sous prétexte qu’il iroit y chercher un emploi dans l’etat civil auprès de son Maître. Il passeroit par le Danemarck et par la Suéde et on s’engage à lui procurer les passeports necessaires de ces deux Cours. Il faudroit qu’il fut muni d’une Instruction secrette et bien detaillée des Intentions de Sa Majesté et jusqu’où il peut aller. Pour gagner du têms Mr. le Comte de Finckenstein pourroit lui envoyer ces Instructions ici.

4to. Quant à l’argent il est certain qu’un Million fait une très grosse somme en elle-même, mais une bagatelle vis à vis du grand objét qu’on se propose. Aussi ne voudroit-on pas risquer toute la somme à la fois. Mr. de Pechlin ne demanderoit d’abord que quatre mille Ducats pour faire un petit équipage et être en état de se presenter à la Cour de Petersbourg sur un piéd convenable pour se faufiler dans le grand, pouvoir vivre avec le grand Chancelier, les Ministres etc. et former bien ses liaisons. Mais il seroit nécessaire que Mr. de Keyth, Ministre d’Angleterre eut à sa disposition le reste de la Somme que Sa Majesté destine pour cet important objét et que [101] Pechlin en put faire usage à mésure que la Négociation avanceroit et que Mr. de Keyth verroit lui-même, qu’il seroit utilement employé. Je me fais fort de faire passer à ce Ministre telle somme qu’on voudra, soit par lettres de change, soit en nature par le Paquetboot de Lubeck. Mais il faudroit que ce fût en vieux Louis d’or de France ou en Ducats d’Hollande, dont on trouve ici tant qu’on veut. Le nouvel argent de Brandebourg n’a point Cours en Russie et seroit suspect.

5°. Il est impossible de déterminer avec précision en combien de tems cette négociation seroit achevée. Cela dépendroit beaucoup du départ plus ou moins promt de M. de Pechlin, de la diligence qu’il pourroit faire en route, de l’envoy de l’argent eta. Mais comme il paroit que la chose presse et qu’en faisant cette expedition avec une grande celérité, on abrégeroit les ravages que les trouppes irrégulieres de Russie font tous les jours sur le territoire de Sa Majesté, Mr. Pechlin de son coté n’epargnera ni soins ni fatigues pour voyager vite et pour venir à bout de son dessein avec la plus grande promtitude qui sera humainement possible. Le reste dependra beaucoup du Roi. Enfin Monseigneur, si Sa Majesté juge à propos de faire entreprendre cette négociation, qui mettroit en déroute et confondroit toute la politique de Ses ennemis, il seroit necessaire que nous fussions munis ici d’un bon chiffre; car je tremble même en écrivant ce détail-ci à Votre Altesse Royale, et je n’en garde ni Minute ni copie; crainte d’accident. Il se trouve encore ici un Chiffre que le feu Baron Wrangel a eu avec M. le Comte de Finckenstein. J’en puis disposer; car il est entre les mains du Baron de Rangstoedt, pourvû que Sa Majesté en eût le duplicat là bas.

Voilà Monseigneur tout ce que je puis dire au moment présent, et ce que j’ai crû devoir rapporter à Votre Altesse Royale en qualité d’honnête homme et de fidéle Serviteur du Roi. Elle en fera l’usage qu’Elle jugera à propos; et Sa Majesté en disposera selon Son bon plaisir; mais je ne puis m’imaginer que cette ouverture m’ait eté faite par un Ministre public et trés ministerialement sans ordre et sans dessein.

Je fais les voeux les plus ardens et les plus sincères pour la santé et la précieuse conservation de Votre Altesse Royale et j’ai l’honneur d’être avec le plus profond respect

     
Monseigneur
de Votre Altesse Royale
le trés humble, trés-obeissant
et tres soumis Serviteur.
à Hambourg
le 22 Fevrier 1760.
     
B. v. Bielfeld. 

Anmerkungen

  1. Schäfer, Geschichte des siebenjährigen Krieges II, 1, 449.
  2. Mitchell an Keith, Görlitz, den 15. Nov. 1759. (Memoirs and papers of Sir Andrew Mitchell – den sogenannten Mitchell Papers –, herausgegeben von Bisset. Vol. II.)
  3. Schäfer II, 1, 450.
  4. Abgedruckt in den sogenannten Danziger Beiträgen (Beyträge zur neueren Staats- und Krieges-Geschichte) X, 132 und 133.
  5. von Arneth, Geschichte Maria Theresia’s VI, 78 ff.
  6. Ich schöpfe meine Angaben über Bielfeld aus seinen Briefen, veröffentlicht in dem Buche: Friedrich der Grosse und sein Hof, oder so war es vor 100 Jahren. In vertrauten Briefen des Freiherrn von Bielfeld, geschrieben von 1738–1760. I. und II. Theil. Breslau 1838.
  7. Die Antwort Voltaire’s findet sich a. a. O. II, 246 und 247.
  8. Dies ergibt sich aus dem Anfang des Briefes vom 22. Februar.
  9. Dasselbe kommt in der Beilage zum Abdruck.
  10. Grossfürst Peter war bekanntlich Herzog von Holstein-Gottorp.
  11. Der König an den Prinzen Heinrich, Freiberg, den 29. Febr. 1760. (v. Schöning, Der Siebenjährige Krieg II.)
  12. Ausführlich schreibt Mitchell hierüber dem Earl of Holdernesse, Freiberg, den 2. März 1760. (Mitchell Papers II, 137–140.)
  13. Schon dem König gegenüber sprach er sich zweifelnd aus; (a. a. O. II, 139), und am 19. März schreibt er an Keith: „I cannot help saying that I look upon this whole affair as a wild scheme of a needy projector who wanted to go to Petersburg at the expence of his Prussian Majesty.“ (a. a. O. II, 144.)
  14. Mitchell an Keith, Freiberg, den 28. März 1760. (a. a. O. II, 147–151.)
  15. a. a. O. – Auf eine an das königl. geh. Staatsarchiv zu Berlin gerichtete Anfrage, ob diese Instruction, oder eine Copie, noch vorhanden wäre, wurde mir geantwortet, dass das königl. geh. Staatsarchiv nicht in der Lage sei, mir hierüber Auskunft zu geben.
  16. Mitchell an Holdernesse, Leubnitz, den 25. Juli 1760. (Mitchell Papers II, 173.)
  17. Schäfer II, 1, 493–505 und Arneth VI, 92 und 93.
  18. Ich fand diesen Brief in einem Band, in dem sich Bulletins des Leibarztes Cothenius über den Gesundheitszustand des Prinzen Heinrich befanden. Da die Genehmigung zur Abschrift erst einige Tage später mir ertheilt wurde und ich von Berlin abreiste, so wurde mir vom königl. geh. Staatsarchiv eine Abschrift besorgt. An ein paar Stellen vermuthete ich Versehen des Copisten. Auf meine Anfrage erhielt ich durch ein Schreiben des königl. geh. Staatsarchives die erbetene Auskunft, so dass ich diese Fehler der Copie beseitigen konnte.