Die Streichgarn- und Vigogne-Spinnerei von Friedrich Götze und Sohn in Glauchau
Wir wenden uns wieder nach dem freundlichen und regsamen Glauchau und wählen von dessen zahlreichen industriellen Etablissements zu näherer Besprechung die Streichgarn- und Vigogne-Spinnerei von Friedrich Götze und Sohn, deren Besitzer gegenwärtig die Herren Christian Friedrich Götze und Johann Friedrich Götze sind, denen diese Fabrik auch ihre Entstehung verdankt.
Dieselbe liegt auf dem Wehrdigt, dicht an dem Mühlgraben – einem Arm der Mulde – und gegenüber dem gräflich Schönburgischen Schloße. An Gebäuden besitzt das Etablissement
- ein Hauptgebäude, in welchem sich das Comptoir, die Spinnerei, sowie die Dampfmaschine befindet;
- ein Nebengebäude, enthaltend Spinnerei, Garnwäsche mit Trocknenmaschine und Wollwaschmaschine und Holzraspel;
- ein Nebengebäude mit Dampffärberei;
- ein Nebengebäude, welches die Woll- und Garntrocknerei, Garnweiferei und das Lager für die Wolle enthält, und
- ein Nebengebäude mit Niederlagen für Wolle, Baumwolle, Garn und Färbereimaterialien.
An den Gebäudecomplex schließt sich dazu gehöriger Garten und Feld.
Das Wohnhaus der Herren Besitzer befindet sich in der Chemnitzer Vorstadt.
Das Etablissement beschäftigt sich allein mit Streichgarn- und Vigogne-Spinnerei und liefert wollene und halbwollene Garne, sowohl in Weiß als auch in Bunt; die melirten Garne können als vorzüglich berühmt und gangbar bezeichnet werden.
Diese Producte finden ihren Absatz in den Zollvereinsstaaten.
Sämtliche Maschinen des Etablissements werden sowohl durch Dampf- als durch Wasserkraft in Betrieb gesetzt.
Fortwährend finden hier sechzig bis siebzig Personen männlichen und weiblichen Geschlechts Beschäftigung.