Die Ursache des Einschlagens vom Blitze:§ 32

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Die Ursache des Einschlagens vom Blitze ab S. 116
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§. 32.

Zuweilen, wenn schon etwas ersprießliches entdecket gewesen, hat noch die Erfindung allerley Hindernisse angetroffen, so, daß sie entweder späte allgemein genützet worden, oder gar wieder verloren gegangen ist, bis man sie etwa nach langer Zeit aufs neue erfunden, und einer günstigern Aufnahme gewürdiget hat. Von dem äusseren Widerstande, welcher die Ausbreitung der Erfindung unterdrücket, als Aberglauben, Vorurtheile, Leidenschaften **) u. d. gl., |[117] will ich hier nicht einmal reden. Meine Absicht ist itzt nur, die unmittelbaren Hindernisse beym Erfinden selbst, als hauptsächlich die gewöhnliche Schläfrigkeit oder Unachtsamkeit, den Mangel an practischen Nachdenken und gemeinnützigem Zwecke, dadurch so viel fruchtbarer Same zurückgehalten oder gar ersticket wird, vor Augen zu legen.

|[116]**) Wenn dem Herrn Nollet gleich der Nutzen durch ausgesteckte Spitzen die Gewittermaterie gemählig ohne Schlag aufzufangen, unglaublich schiene; so bliebe doch die bemerkte Eigenschaft der Metalle, vor andern Körpern die Gewittermaterie durchzulassen, und die Anwendung derselben zur Ableitung des Blitzes von anderen Theilen der Gebäude in ihrem Wehrte, und verdiente, daß er darauf geachtet hätte. Man siehet aber durchgehends in seinen Briefen, wie er gerne der Franklinischen Ehre etwas abzwacken will. Allein was hilft es |[117] widersprechen zu wollen, wo wir überzeuget werden können?