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Die Verlassene (Alxinger)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Johann Baptist von Alxinger
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Titel: Die Verlassene
Untertitel:
aus: Gedichte, S. 53f.
Herausgeber: Friedrich Just Riedel
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1780
Verlag: Johann Jacob Gebauer
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Halle
Übersetzer: {{{ÜBERSETZER}}}
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Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[53]
Die Verlassene.

Ach, mein Busen hebt sich bange,
Nichts als Klagen stöhnt mein Mund,
Und die abgehärmte Wange
Ist von meinen Thränen wund!

5
Und auch du hast ihn zerrissen

Diesen dreymal heilgen Bund,
Den mit seinen Erstlingsküssen
Dir versiegelte mein Mund.

Weh mir! was ist Männertugend,

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Wenn sie so der Treue lohnt?

Nicht die Liebe, nicht die Jugend,
Nicht die Unschuld selber schont!

Weh mir! was ist Männerliebe?
Nicht ein inniges Gefühl,

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Grobe, thierverwandte Triebe,

Sinnenweide, Fibernspiel.

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Winseln kan sie, flehen, zanken;

Aber dauern wird sie nie,
Unsre Härte setzt ihr Schranken,

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Der Genuß ersticket sie.


Ich, in deren kranken Herzen
Noch die böse Liebe flammt,
Bin zu Duldung ihrer Schmerzen
Und zu stetem Gram verdammt.

25
Doch in öden Einsamkeiten

Wein’ ich gern, wenn mein Geschlecht
An der Männer Grausamkeiten
Mich durch Haß und Kaltsinn rächt.