Doris auf dem Balle

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Textdaten
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Autor: Johann Baptist von Alxinger
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Titel: Doris auf dem Balle
Untertitel:
aus: Gedichte S. 51–52
Herausgeber: Friedrich Just Riedel
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1780
Verlag: Johann Jacob Gebauer
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Erscheinungsort: Halle
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Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[51] Doris auf dem Balle.

Du, der nicht richterisch und kalt
     Sich Schönheitskenner nennt,
Der ihre siegende Gewalt
Aus der Erfahrung kennt:

5
Der du’s zu fühlen fähig bist,

     Sieh meine Doris an;
Empfind’ es ganz, wie schön sie ist,
     Und weide dich daran.

Wie unterm schwarzen Domino

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     Ihr Schneehals Wunder thut:

Sanft lacht ihr Aug, und mildert so
     Den stolzen Federhut.

Frey läßt sie flattern ihr Gewand,
     Und frey ihr blondes Haar:

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Stampft mit dem Füßchen, beut die Hand

     Zum Reihentanz mir dar.

[52] Man drängt sich, wo sie tanzt, hervor,
     Schließt einen Kreis um sie,
Und lispelt sich entzückt ins Ohr:

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     „O seht nur, die ists, die!“


Doch ha! nun führt der Reihentanz
     Zu mir sie wieder her
Der blauen Augen sanfter Glanz
     Stralt jetzt noch göttlicher.

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Sie fleugt vorbey, drückt mir die Hand,

     Und nicket noch zurück:
Ich stehe da, nach ihr gewandt,
     Und fühle ganz mein Glück.

Fühl’ es, vergesse, wo ich bin,

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     Am Boden starrt mein Fuß,

So, daß die nächste Tänzerin
     Mich zu sich reissen muß.