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Die Vigogne-Streichgarnspinnerei von Heinrich Hüffer in Neukirchen bei Crimmitzschau

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Textdaten
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Autor: Diverse
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Titel: Die Vigogne-Streichgarnspinnerei von Heinrich Hüffer in Neukirchen bei Crimmitzschau
Untertitel:
aus: Album der Sächsischen Industrie Band 1, in: Album der Sächsischen Industrie. Band 1, Seite 118
Herausgeber: Louis Oeser
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Louis Oeser
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Erscheinungsort: Neusalza
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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Vigogne-Streichgarn-Spinnerei von Heinrich Hüffer in Neukirchen bei Crimmitschau.

[118]
Die Vigogne-Streichgarnspinnerei von Heinrich Hüffer in Neukirchen bei Crimmitzschau.
(Mit Abbildung.)


Ohngefähr zwanzig Minuten von Crimmitzschau entfernt, ziehen sich an den Ufern der Pleiße die Häuser des kleinen freundlichen Dorfes Neukirchen hin, in welchem sogleich die höher liegenden neuen und geschmackvollen Gebäude der Vigogne-Streichgarnspinnerei von Heinrich Hüffer vortheilhaft in die Augen fallen.

Dieses Etablissement besitzt an Gebäuden:

ein Wohnhaus, in dem sich parterre das Comptoir befindet;
ein Spinnereigebäude nebst Dampfmaschinen- und Kesselhaus, und Ueberbau des Wasserrades;
ein Garnwaschhaus;
ein Garnspülhaus;
ein Pack- und Lagerhaus;
ein Trockenhaus und
eine Scheune mit Remise.

Hierzu gehören noch Obst-, Gemüse- und Blumengärten, mit Gartenhaus und sonstigen Anlagen, sowie fünfzehn Acker Land.

Das Etablissement beschäftigt sich allein mit der Vigogne-Streichgarnspinnerei und liefert als Haupterzeugnisse ausschließlich wollene und baumwollene gemischte Streichgarne, welche außer in Deutschland noch in mehreren anderen europäischen Ländern ihren Absatz finden.

Zum Betriebe der Spinnerei dienen eine Dampfmaschine und ein Wasserrad, welche zusammen 25 bis 30 Pferdekraft ausüben.

Das hier fortwährend beschäftigte Personal besteht aus 125–150 Leuten.

Als Commandite hat das Geschäft die erpachtete Oehlersche Fabrik in Crimmitzschau für Vigogne-Streichgarnspinnerei und Dampffärberei in Benutzung.

Besitzer des Etablissements sind die Herren Heinrich Hüffer, Bernhard Hüffer und Louis Hüffer. Den letztgenannten beiden Herren verdankt das Geschäft seine Begründung.

Auf der Stelle des Etablissements befand sich früher eine Papiermühle, welche 1851 von Herrn Bernhard Hüffer gekauft, ausgebaut und zur Fabrikation verwendet wurde, doch 1853 erhielt das Gebäude die Bestimmung, ausschließlich als Local für die Spinnerei zu dienen. Im März 1856 brannte das Spinnereigebäude total ab und wurde noch in demselben Jahre (im jetzigen Zustande) neu aufgebaut, wie auch, mit Ausnahme der Scheune, alle übrigen Gebäude von den Besitzern neu errichtet wurden.

Das Etablissement, zusammen mit der erpachteten Oehlerschen Fabrik, und den für dasselbe beschäftigten Lohnspinnern in der Umgegend, liefert wöchentlich 7–8000 Pfund Garn, die es bei eigener Färberei in gefärbtem und gereinigtem Zustande versendet. Die Production des Garnquantums hat sich seit Ende 1854 vervierfacht und es sind von der Firma gegenwärtig im Ganzen 450 bis 500 Arbeiter beschäftigt.