Die letzte Kuh

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Autor: Friedrich Hofmann
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Titel: Die letzte Kuh
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 30, S. 514
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1877
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[511]

Die letzte Kuh.
Ein Bild aus der Rhön von H. Heubner.

[514]
Die letzte Kuh.
(Mit Abbildung S. 511.)

„Da reich’ ich dir, das weißt auch du,
Dein letztes Futter, gute Muh!

Aus Noth mußt du nun von uns gehn,
Nie werden wir uns wiedersehn.“

Das Kindchen spricht es. Tiefbewegt
Die Hand auf's Thier die Mutter legt:

„Du hast uns Alle lang’ genährt,
Warst mir gleich einem Menschen werth –

Ich schloß in mein Gebet dich ein;
War’s Sünde, mag mir’s Gott verzeihn.

Wie um ein Kind drückt mir’s das Herz;
Es ist ein Leid und ist ein Schmerz.

Ich hab geweint auch um ein Kind,
Weiß, welche Thränen bitter sind.“

Der Händler feilscht, der Bauer zagt.
„Es soll! So sei es Gott geklagt.

Die letzte Kuh! Schlagt ein! Es soll!
Das Haus wird leer, das Unglück voll.“

Sie weinen all’; nur Einer lacht,
Der hat ein gut Geschäft gemacht.

Fr. Hofmann.