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Die sechs Teufelskünstler in Leisnig

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Textdaten
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Autor: Johann Georg Theodor Grässe
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Titel: Die sechs Teufelskünstler in Leisnig
Untertitel:
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. S. 305-306
Herausgeber:
Auflage: Zweite verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Schönfeld
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Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[305]
341) Die sechs Teufelskünstler in Leisnig.
Kamprad S. 41. sq.

Als drittes Wahrzeichen zeigte man an einem Scheunthore vor dem Oberthore zu Leisnig sechs Männer in Stein gehauen, welche mit ihren Leibern und Gesichtern in einem [306] Kreise also auf der bloßen Erde liegen, daß sie sich mit den Füßen alle einander berühren, während in der Mitte ein Raum mit Charakteren bezeichnet ist. Dazu hat folgende Begebenheit Anlaß gegeben. Ein Bürger aus Leisnig, Namens Johann Richter, ein Kupferschmied, gerieth, als er im 17. Jahrhundert auf der Wanderschaft ist, zu Prag in Böhmen unter eine böse Gesellschaft, welche, um Teufelskünste zu lernen, sich auf einen Kreuzweg begaben und sich nach oben beschriebener Figur mit ihren Leibern und Gesichtern auf die Erde legten und das Verlangte erwarteten. Dieser Johann Richter willigt aber nicht ein, sondern geht davon. Nach der Zeit erfährt er, daß diese Gesellen allerlei Künste an den Tag gaben, und was Andern nicht möglich gewesen, ist bei ihnen möglich geworden; er hat aber weiter auch in Erfahrung gebracht, daß einer nach dem andern schändlich ums Leben gekommen und nach anderthalb Jahren keiner von ihnen allen mehr am Leben war. Darum hat er Gott vielmals gedankt, daß er ihn von dieser Gesellschaft geholfen, und diese böse Geschichte zum Gedächtniß in Stein hauen lassen.