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Die zwei Raben

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Theodor Fontane
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Titel: Die zwei Raben
Untertitel:
aus: Gedichte, Seite 442
Herausgeber:
Auflage: 10. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1905
Verlag: J. G. Cotta’sche Buchhandlung Nachfolger
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Erscheinungsort: Stuttgart und Berlin
Übersetzer:
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
siehe auch Volkslied, aus dem Schottischen
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Bearbeitungsstand
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[442]
Die zwei Raben.


     Ich ging über’s Haidemoor allein,
Da hört ich zwei Raben kreischen und schrein;
Der eine rief dem andern zu:
„„Wo machen wir Mittag, ich und Du!““

5
     „Im Walde drüben liegt unbewacht

Ein erschlagener Ritter seit heute Nacht,
Und niemand sah ihn in Waldesgrund,
Als sein Lieb und sein Falke und sein Hund.

     Sein Hund auf neuer Fährte geht,

10
Sein Falk auf frische Beute späht,

Sein Lieb ist mit ihrem Buhlen fort, –
Wir können speisen in Ruhe dort.

     Du setzest auf seinen Nacken dich,
Seine blauen Augen, die sind für mich,

15
Eine goldene Locke aus seinem Haar

Soll wärmen das Nest uns nächstes Jahr.

     Manch einer wird sprechen: ich hatt’ ihn lieb!
Doch keiner wird wissen, wo er blieb,
Und hingehn über sein bleich Gebein

20
Wird Wind und Regen und Sonnenschein.“