Diskussion:Das Liedlein vom Kirschbaum
Abschnitt hinzufügenBei den Hebel-Texten muss die Möglichkeit gegeben sein, direkt zu den Scans zu kommen, auch wenn man nicht weiss, was dieses winzige Symbol bedeutet. Die Navi geht auch nicht --FrobenChristoph 17:07, 10. Nov. 2007 (CET)
Die Navi kann nicht gehen weil es derzeit kein Gedicht davor oder danach gibt. Und das Symbol welches du persönlich nicht magst ist hier in WS wohl Standard. --Jörgens.Mi Talk 17:41, 10. Nov. 2007 (CET)
Wir hatten einmal einen klaren Konsens, dass Benutzer auf jeder Seite auch ohne spezielle technische Vorkenntnisse Scans anklicken können, siehe unsere FAQ. Ich finde es ziemlich dreist, mir zu unterstellen, dass ich das Symbol nicht mag. Es ist sinnvoll, aber wie jedes kleine Symbol nun einmal nicht selbsterklärend - ebensowenig wie der Reiter Korrekturlesen, den die meisten nicht wahrnehmen. Wir arbeiten hier nicht zum eigenen Vergnügen oder zum Selbstzweck, sondern für Leserinnen und Leser, deren gutes Recht es ist, ohne wochenlange Einarbeitungszeit mit einem Klick zu den Scans zu kommen --FrobenChristoph 18:39, 10. Nov. 2007 (CET)
- So ungern ich es zugebe: Ich fürchte, Froben hat recht: Allzu benutzerfreundlich ist es für Leute, die sich mit WS nicht gut auskennen, nicht gerade. -- Timo Müller Diskussion 22:07, 10. Nov. 2007 (CET)
Sorry irgendwo ist Schluß. Die Leuten wissen ja auch nicht, das man auf die Reiter Quellentext, Diskussion Version/Autoren Beobachten Verschieben klicken kann. wer das nicht weis kann ja wohl hier gar nichts machen. --Jörgens.Mi Talk 22:14, 10. Nov. 2007 (CET)
Warum steht hier der Text nochmals?
[Bearbeiten]Es gibt 2 Varianten des Gedichts, für die eine konnten wir einen Nachweis finden, die andere ist hier gesichert
2. Variante
Das Liedlein vom Kirschbaum
Der lieb Gott het zuem Früehlig gseit:
"Gang, deck im Würmli au si Tisch!"
Druf het der Chriesbaum Blätter treit,
vil tausig Blätter grüen und frisch.
´s het gschlofen in si´m Winterhuus.
Es streckt si, und sperrt´s Müüli uf
und ribt die blöden Augen us.
Und druf se het´s mit stillem Zahn
und g´seit: "Wie isch das Gmües so guet!
Me chunnt schier nimme weg dervo."
Und wieder het der lieb Gott g´seit:
"Deck jez im Immli au si Tisch."
viel tausig Blüete wiiß und frisch.
Und ´s Immli sieht´s und fliegt druf los,
früeih in der Sunne Morgeschin.
Es denkt: Das wird mi Caffi si;
[168] Wie sufer sin die Chächeli gschwenkt!
Es streckt si troche Züngli dri.
Es trinkt und seit: "Wie schmeckt´s so süeß,
do mueß der Zucker wohlfel si."
"Gang, deck im Spätzli au si Tisch!"
Druf het der Chriesbaum Früchte treit,
viel tausig Chriesi rot und frisch.
Und´s Spätzli seit: "Isch das der B`richt?
Das git mer Chraft in Mark und Bei`
und stärkt mer d´Stimme zuem neue Gsang."
Denkwohl, jez lengi au in Sack,
und trink e Pfifli Rauchtubak,
der Laubi meint scho lang, ´s seig gnueg.
Und wenn der Kaiser usem Rot
in Feld und Forst ufs Jage goht,
se lengt er denkwohl au in Sack,
Doch trinkt er wenig Freud und Lust,
es isch em näume gar nit just.
Die goldene Chrone drucke schwer;
´s isch nit, as wenn´s e Schiehut wär.
doch will au menge gfuettert si;
und woner lost, isch Bitt und Bitt,
und alli tröste chaner nit.
Und wenn er hilft,und sorgt und wacht
und meint, jez heiger alles to,
se het er erst ke Dank dervo.
Und wenn, vom Treffe bluetig rot,
der Jenneral im Lager stoht,
und trinkt e Pfifli Rauchtuback.
Doch schmeckt´s em nit im wilde Gwühl
bi´m Ach und Weh und Saitespiel;
er het turnieret um und um,
Und Fürio und Mordio
und schweri Wetter ziehnem no;
do lit der Granedier im Bluet,
und dört e Dorf in Rauch und Gluet.
der Chaufher reist im wite Feld,
se lengt er eben au in Sack,
und holt si Pfifli Rauchtuback.
Doch schmeckt´s der nit, du arme Ma!
und ´s Ei-mol-eis, es isch e Gruus,
es luegt der zue den Augen us.
De treisch so schwer, es tuet der weh;
Doch hesch nit gnueg, und möchtisch no me,
drum schmeckt der au di Pfifli nit.
Mir schmeckt´s Gottlob, und´ s isch mer gsund.
Der Weize lit im füechte Grund,
und mitten Tau im Morgerot,
Und ´s Anne Meili flink und froh,
es wartet mit der Suppe scho,
und d´Chinderli am chleine Tisch,
me weiß nit, welles ´s fürnehmst isch.
Denkwohl, i füllmer´s no ne mol!
Zum frohe Sinn, zum freie Muet
und heimetzue schmeckt alles guet.
Er schloft, er schloft! Do lit er wie ne Grof!
by Lib und Lebe verwach mer nit,
Gott gits den Siinen im Schlof!
Verwach mer nit, verwach mer nit!
Di Mutter goht mit stillem Tritt,
und holt e Baum im Chämmerli d´inn.
was henki der denn dra?
Ne schöne Lebchueche Ma;
ne Gitzeli, ne Mummeli
alles vo süesem Zucker Mehl
´s isch gnueg, du Mutter Herz
viel Süeß macht numme Schmerz!
Gib´s sparsem, wie der liebi Gott,
Iez Rümmechrüsliger her,
die allerscchönste, woni ha
´s isch nummen au kei Möseli dra!
Wer het sie schöner, wer?
Was so en Oepfel lacht;
und isch der Zucker Beck e Ma
se mach er so ein, wenn er cha!
Der lieb Gott het en gmacht.
Ne Fazenetli wiiß und roth,
Und das eis vo de schöne.
O Chind, vor bittre Thräne
biwahr di Gott, biwahr di Gott!
ne Büechli, Chind! ´s isch au no di,
i leg der schöni Helgeli dri,
und schöni Gibetli sin selber drinn.
Iez chönnti, traui goh;
Potz tausig, no ne Ruthe!
Do isch sie scho, do isch sie scho!
´s cha sy, sie freut di nit,
´s cha sy, sie haut der´s Vüdeli wund;
de muesch nit, wenn d´nit witt.
Und willschs nit anderst ha,
in Gottis Name seig es drum!
Doch Muetter Liebi isch zart und frumm,
und machte e Letschli dra.
Iez wär er usstaffirt
und wie ne May Baum ziert,
und wenn bis früeih der Tag verwacht,
De nimmschs und danksch mers nit
Drum weisch nit, wer ders git
Doch machts der numme ne frohe Muth,
und schmeckts der numme, sen ischs scho gut.
scho Ölfi! Wie doch d´Zit verrinnt,
und wie me si vertieft,
wenn´s Herz au näumis Nahrig find!
Jez Bhüt di Gott der Her!
Der heilig Christ isch hinecht cho,
het Chindes Fleisch und Blut a´gno;
Wärsch au so brav, wie er!