Diskussion:Kriegserinnerungen an 1870–71

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Anmerkungen zur zweiten Ausgabe 1914[Bearbeiten]

Die zweite Ausgabe der Kriegserinnerungen erschien „mit einem Einleitungswort von Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff“ 1914 in der Weidmannschen Buchhandlung in Berlin. Der Seitenumfang ist numerisch identisch (80 S.), aber da die Neuausgabe in Fraktur gesetzt ist, stimmen die Seitenzahlen nicht exakt überein.

Aus der Einleitung geht Folgendes hervor:

  • Die Kriegserinnerungen erschienen 1906 nur in geringer Auflage („nur wenigen mitgeteilt“).
  • Die Neuausgabe, veranlasst durch Leos Tod am 15. Januar 1914 (begraben am 19. Januar), wurde von seiner Witwe genehmigt.
  • Als Erscheinungsort waren ursprünglich Leos Kleine Schriften gedacht, wo neben den Erinnerungen auch Leos Rede zu Bismarcks 80. Geburtstag stehen sollte.
  • Der Erste Weltkrieg hat die Herausgabe der Kleinen Schriften verzögert: „[…] die kleinen Schriften müssen den Frieden abwarten.“
  • Der Ausbruch des Weltkriegs gibt einen geeigneten Anlass zur Veröffentlichung: „Da schien seinen Freunden, daß diese Blätter gerade jetzt […] auch für weitere Kreise eine erquickende Lektüre sein müßten. Mögen denn Eltern, die ihre Söhne für Werke des Friedens bestimmt hatten und sie nun zu dem wilden Waffenwerke hinauslassen, aus diesem Beispiele abnehmen, wie köstliche Frucht eine solche lehrzeit auf für jede Friedensarbeit bringt.“
  • Wilamowitz schließt die Einleitung folgendermaßen: „Und so wird er doch noch in dieser großen Zeit unter seinem Volke sein.“ Bei diesen Worten fällt es schwer, sich vorzustellen, dass sein ältester Sohn Tycho bereits gefallen war (15.10.1914). Man ist eher geneigt, an den Anfang der Mobilmachung zu denken.

In den zwei Bänden Ausgewählter kleiner Schriften, die Leos Schüler Eduard Fraenkel Rom 1960 (!) herausgab, sind die Kriegserinnerungen übrigens nicht abgedruckt, trotz Wilamowitzens Prophezeiung (Einleitung): „Da werden sie auch einmal stehen“. --Jonathan Groß 15:00, 4. Feb. 2011 (CET)[Beantworten]