Doctor Barnardo

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Autor: Agnes W. Ruge
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Titel: Doctor Barnardo
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aus: Die Gartenlaube, Heft 5, S. 82-84
Herausgeber: Ernst Ziel
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1884
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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Doctor Barnardo.


Als wir vor Kurzem den Artikel über den Knabenhort in München veröffentlichten, da konnten wir die freudige Thatsache wahrnehmen, daß eine ernste Mahnung an die Pflichten der Besitzenden und Gebildeten in unserem Volke nicht ohne Widerhall verklingt. An vielen Orten wurde der Wunsch rege, ähnliche Anstalten ins Leben zu rufen, und die Zuschriften, die uns zugegangen sind, lassen hoffen, daß dem Wunsch auch die That folgen wird. Wir haben aber dabei entdecken müssen, daß auch in den Herzen der Besten ein tückischer Feind wohnt, der das Gedeihen der guten Werke zu hintertreiben droht. Es ist der Kleinmuth, der Mangel an Selbstvertrauen, der angesichts der Größe unserer socialen Uebelstände daran zweifelt, daß die Arbeit eines einzelnen Mannes oder eines kleinen Vereins nennenswerthe Erfolge erzielen kann. Wir erachten es darum für unsere Pflicht, das Unzutreffende dieses Einwandes zu beleuchten, und geben zu diesem Zwecke das nachstehende Bild einer großartigen menschenfreundlichen Thätigkeit eines einzigen Mannes, der unter weit schwierigeren Umständen die wunderbarsten Erfolge erzielt hat.




Wir führen unsere Leser in die Proletarierviertel der Millionenstadt London ein, in welchen die Uebervölkerung und Arbeitslosigkeit ihre verderblichsten Früchte tragen. Das unheimliche Bild, welches sich hier unseren Augen darbietet, ist erst vor Kurzem unter dem Namen „Horrible London“ auch in Deutschland bekannt geworden, seitdem G. R. Sims in diese dunklen Winkel mit greller Fackel geleuchtet hat.

Hier lebt eine Masse erbärmlicher, halb verhungerter und verwahrloster Menschen in verfallenen Spelunken mit zerbrochenen Treppen, Fenstern, Dächern, im furchtbarsten Schmutze, hier schlafen und arbeiten die „Enterbten“ der Gesellschaft oft bis zu neun Personen in einem kleinen Raume zusammengedrängt, hier hausen die gemeinsten Verbrecher, welche ganze Gegenden so unsicher machen, daß es Straßen giebt, in welche kein Polizeidiener hineinzugehen wagt – er käme eben lebendig nicht wieder heraus!

Freilich beschränken sich diese Uebelstände nur auf einige Theile Londons, aber mit der Zunahme der Bevölkerung wächst die Zahl des Proletariats, und mit ihm schreitet die Verwilderung der Massen vorwärts. An ihrem Stumpfsinn und ihrer moralischen Versumpfung scheitert oft selbst die wohlorganisirte Hilfe der Staatsregierung und der Geistlichkeit, denn es ist fast unmöglich, diese „Elenden“ zu einem geordneten Lebenswandel zu bekehren.

Ist es unter solchen Umständen menschenmöglich, daß ein „Einzelner“ hier Hülfe bringe?

Und doch, doch! Es ist ein Einzelner! der greift helfend ein; der hat sich an die „Kinderwelt“ gemacht und rettet Hunderte und Tausende der kleinen hülflosen Unglücklichen aus den Klauen des Elends, des Hungers und des Verbrechens. Er, ein „Einzelner“, ist es, der die verlassenen Kinder sucht, aufnimmt, beschützt, kleidet, wärmt, ernährt, unterrichtet und sie bewahrt vor den Gefahren und Versuchungen der allerbittersten Noth, der sie erlöst von dem ansteckenden bösen Beispiele des Diebstahls, der Trunkenheit, der gröbsten Unsittlichkeit und sie mit wahrer Vaterliebe auf gute Wege führt.

Dieser Eine, dieser große und gute Mann ist Doctor Barnardo. Aehnlich wie zu seiner Zeit A. H. Francke, der nur im Gottvertrauen aus milden Beiträgen sein großes Waisenhaus in Halle zu Stande brachte, hat auch Dr. Barnardo keine Mühe für die Riesenarbeit gescheut, die er unternommen. Mit unermüdlicher Energie und Geduld weiß er seine Mitmenschen zu den nöthigen Beiträgen für seine kleine Schaar zu bewegen, denn Geld braucht er, viel Geld! Er nimmt sie auf, Knaben und Mädchen, gleichviel ob die Kindergesichter mit klaren Augen ein fröhliches Gedeihen versprechen, oder ob das Elend bereits Krankheit, Verkrüppelung, körperliche oder moralische Schäden hervorgebracht hat – er will sie Alle retten, Alle, so weit er kann. Und er wartet nicht, bis sie kommen und um Aufnahme bitten (was auch nicht selten geschieht), er sucht sie selbst zusammen aus den Spelunken der Sünde, der tiefsten Gesunkenheit; er sucht sie Nachts, oft bei Kälte und Regen, auf den Straßen und in allen möglichen Schlupfwinkeln, in welchen die gänzlich verlassenen Kleinen sich verkrochen haben, hinter Balken und Brettern, unter Böten, Brücken und Bänken, in Karren, Kohlenbehältern und den undenklichsten, verstecktesten Plätzchen. Da stecken oft mehrere zusammen, in kalten Nächten dicht an einander kauernd, um am Morgen, blau gefroren, ihr Tagewerk wieder aufzunehmen, das heißt sich ohne alle Hülfsmittel am Leben zu erhalten. Die Meisten folgen Dr. Barnardo gern, Viele haben schon von ihm gehört als einem rettenden Erlöser; aber manche der kleinen Burschen lieben ihr freies Bummelleben, besonders im Sommer, und fürchten die Disciplin einer „Anstalt“ so sehr, daß er auch noch die Mühe hat, ihnen die Scheu auszutreiben und sie zu ihrem Heile zu überreden. Jeder Fall wird sorgfältig untersucht, und da findet sich, daß die Mehrzahl der kleinen Dulder ihre Eltern gar nicht gekannt haben, „Dunno!“ (eine Zusammenziehung von „do not know“, ich weiß nicht!) ist die gewöhnlichste Antwort; oder es heißt: Vater todt, Mutter krank; oder: Vater im Gefängniß, Mutter eben gestorben etc., [83] immer das alte traurige Lied. Wer etwa noch Angehörige hat, ist von diesen fortgejagt, verlassen, oder bis zur Verzweiflung mißhandelt, auch wohl systematisch zum Betteln, Stehlen und allem Bösen angehalten worden.

Führt aber ihr guter Stern die Kleinen in die Hände des Dr. Barnardo, so ist ihnen geholfen, sie werden aus dem Schmutze erlöst, und ein neues Leben fängt an. Nun bekommen sie ein Bad, ein reinliches Bett, warme Kleider, regelmäßige Mahlzeiten; nun hören sie, was Recht und was Unrecht ist; hören von einem guten himmlischen Vater, sehen Ordnung, Reinlichkeit, gesittetes Betragen und Glück um sich her, lernen lesen, schreiben und so viel nützliche Dinge, daß sie sich später selbst helfen und brave, geachtete Menschen werden können.

Dies gelingt denn auch nahezu immer und ist der schönste Lohn für Dr. Barnardo’s harte, mühselige Arbeit. Die 5000 Kinder, die seit den letzten 17 Jahren durch seine Anstalten gegangen sind, hat er aus heranwachsenden Verbrechern großentheils zu nützlichen und guten Menschen umgewandelt.

Und wie wird dies schwere Werk ausgeführt? Außer den Schulanstalten, in welchen die Kleinen den ersten nöthigen Unterricht erhalten, hat Dr. Barnardo Arbeitshäuser, in denen die Knaben nützliche Handwerke lernen, fröhlich und fleißig schustern, schneidern, zimmern, buchbindern, Holz hacken, Körbe flechten, Besen und Bürsten binden, Blechsachen arbeiten, Sodawasser und Limonade bereiten und Vieles mehr. Da ist eine sogenannte Brigade für Botenlaufen in der Stadt, eine andere für Stiefelputzen etc. Das Geld, welches sie mit all diesen Arbeiten verdienen, hilft dann auch mit zur Erhaltung des Ganzen.

Für die Mädchen hat Dr. Barnardo ein eigenes Dörfchen in Ilford, Essex, eingerichtet; es besteht aus 30 ganz gleichen Häuschen, die ungemein freundlich, man möchte sagen „appetitlich“ aussehen. Jedes Häuschen wird von 20 Mädchen bewohnt, über welche eine „Mutter“ gesetzt ist, die sie nähen, waschen, bügeln, kochen, backen, scheuern etc. lehrt und sie zu guten Dienstmädchen erzieht. Diese Mädchen verrichten, sobald sie alt genug sind, wie auch die Knaben, alle Dienste im Hause, sodaß keine weiteren Dienstboten nöthig sind.

Für die Kranken und Gebrechlichen unterhält Dr. Barnardo ein besonderes Krankenhaus mit Medicin, ärztlicher Hülfe, richtiger Pflege und trostreichem religiösen Zuspruche.

Für die allerkleinsten Kinder ist ein Landhaus auf der Insel Jersey eingerichtet, wo sie unter sorgfältiger Aufsicht und Pflege heranwachsen, bis zur Schulzeit. Kürzlich hat Barnardo sich auch entschlossen, richtige „babies“, wenn auch erst wenige Wochen alt, anzunehmen, und hat diese in dem oben erwähnten Mädchendorf untergebracht, wo sie einer solchen „Mutter“ übergeben worden sind. Dadurch ist erst ein wahres Familienleben hergestellt worden.

Außerdem leitet Dr. Barnardo noch Sonntagsschulen für besondere Zwecke, Missionen für arme Fabrikmädchen, ein gegen die Trunksucht errichtetes Kaffeehaus (sogenannten Kaffeepalast) und vieles Andere mehr, sodaß jetzt zweiundzwanzig verschiedene Institute unter seiner Leitung stehen.

Dazu führt er jeden Sommer seine Schaar einen Tag auf’s Land. Nur wer in London lebt, kann fühlen, was für ein ersehntes Fest das für Kinder ist, und mit unbeschreiblichem Entzücken sprechen seine etwa 2400 Pfleglinge lange vorher und lange nachher davon.

Sehr wichtig ist ferner die von ihm betriebene Emigration des jungen Völkchens. Von den größern, so zu sagen „fertigen“ Kindern, deren sittlicher Charakter, Körperstärke, Handfertigkeit und sonstige Eigenschaften sie zum Auswandern geeignet erscheinen lassen, werden sorgfältig die passendsten ausgewählt und von Zeit zu Zeit in Abtheilungen von 80 bis 100 unter zuverlässiger Aussicht nach Canada, Australien oder Südafrika geschickt, und dort suchen befreundete Personen für jedes Kind ein passendes Unterkommen. Dies ist durchaus nicht schwer, und die Berichte, welche später über die einzelnen Pfleglinge eingehen, lauten größtentheils äußerst befriedigend.

Bei einer solchen Auswanderung ist für jedes Kind die Summe von 10 Pfund Sterling nöthig, und die Zahl der kleinen Emigranten, Knaben und Mädchen, belief sich im letzten Jahre auf 300. Dies sowohl, wie die Aufgabe, täglich dreimal 1400 Mäulchen zu füttern, und die Ausgaben für alle die verschiedenen Anstalten erfordern natürlich Geld, Geld und wieder Geld; wie wir hören, sind circa 100 Pfund Sterling (2000 Mark) jeden Tag nöthig, und es ist keine Kleinigkeit, eine solche Summe 365 Mal im Jahre herbeizuschaffen.

Ein hübsches Theilchen davon verdient das junge Volk selbst. Aus einem Bericht des Dr. Barnardo geht hervor, daß z. B. die drei Abtheilungen der Holzhacker, Schuhputzer und Botenläufer allein im letzten Jahre 4279 Pfund Sterling verdient und abgeliefert haben. Sodann wird jährlich ein Bazar gehalten, der auch eine gute Summe einbringt. Da werden nicht nur die Arbeiten der Kinder, sondern auch die geschenkten Beiträge verkauft, welche oft eine recht wunderliche Zusammenstellung ergeben, denn außer solchen Geschenken, die man gleich als nützlich erkennt, wie Kleidungsstücke, Lebensmittel etc., kommen auch Spitzen, Ballkleider, Juwelen, Porcellan, Silberzeug, Bilder, Uhren, lebendige Thiere: Esel, Hunde, Federvieh, Fische und alles nur Denkbare. Es giebt absolut nichts, was hier nicht benutzbar wäre.

Aber immer bleibt es noch schwer, die Einnahmen mit den Ausgaben im Gleichgewicht zu erhalten, und es ist der Mildthätigkeit ein noch großes Feld gelassen. Für jede Gabe legt Dr. Barnardo genau Rechnung ab und quittirt jeden einzelnen Fall; er freut sich nicht minder über die wenigen Schillinge der Unbemittelten, der Arbeiter, Dienstboten etc. als über die Hunderte und Tausende von Pfunden, die gelegentlich von den Reichen kommen. Am rührendsten sind die Beiträge von Kindern; das Eine greift in seine Sparcasse, ein anderes trinkt seinen Thee ohne Zucker, ein drittes schickt die Belohnungen für sein zeitiges Aufstehen; noch andere verkaufen ihre Kaninchen, ihre Seidenraupen, Blumen, aufgesammelte Maculatur u. dergl., und viele kleine Mädchen arbeiten allerhand hübsche Kleinigkeiten und veranstalten damit unter ihren Freunden einen Familienbazar. Beiträge kommen aus Indien, Neu-Seeland, Amerika etc. An einem glücklichen Tage wurden größere und kleinere Summen von 86 verschiedenen Orten geschickt, an einem andern sogar von 203!

Oft senden Eltern die Ersparnisse der Kinder, die sie durch den Tod verloren, oder eine Gabe als Dankopfer für ein freudiges Familienereigniß, eine erfüllte Hoffnung, eine überstandene Gefahr, auf der See, in Krankheit u. dergl.

Einmal hören wir von einer schlimmen Zeit, wo sehr wenig eingegangen war – die Ausgaben groß, die Casse leer, Alles im Rückstand, das Conto auf der Bank bereits stark überschritten und keine directe Aussicht auf baldige neue Einnahmen! Dr. Barnardo weiß nicht, wie er sich helfen soll; aber er läßt den Muth nicht sinken. Da meldet sich eine ältliche Dame an, die ihn selbst sprechen will und mit einer gewissen Schüchternheit erzählt, wie sie schon lange seine Thätigkeit bewundert habe etc. Endlich greift sie in die Tasche und händigt ihm ein Papierchen ein, das einer Fünf-Pfund-Note nicht unähnlich sieht. Beim Auseinanderfalten mögen sich seine Augen sehr vergrößert haben, denn er hielt eine Tansend-Pfund-Banknote in der Hand. Nachdem der freudige Dank für die so sehr willkommene Summe ausgesprochen war, brachte die Dame halb ängstlich eine zweite solche Note heraus und verdoppelte damit die reiche Gabe. Kurz darauf ging sie fort, aber nicht ohne ihm zum Abschied noch eine „Dritte“ in ihrer scheuen Weise überreicht zu haben. Diese dreimalige Ueberraschung, die so recht wie vom Himmel kam, befreite den Mann für die nächste Zeit von allen seinen Sorgen. Ueber das dabei zum Vorschein gekommene scheue Wesen der Dame wird sich Niemand wundern, der den Charakter der Engländerinnen hat kennen lernen. Diese Schüchternheit findet man häufig bei den alleredelsten.

Noch ein paar Worte über die Aufnahme der Kinder. Da giebt es eigenthümliche und interessante Fälle. So berichtete vor einiger Zeit die Tagespresse: eine Frau habe im trunkenen Zustande ihr eigenes, sechszehn Monate altes Kind ins Feuer geworfen. Eine Nachbarin, die Zeuge war, riß das Kindchen schnell heraus, aber ehe sie es verhindern konnte, hatte es die barbarische Mutter zum zweiten Male hineingeworfen. Die Frau zog es wieder heraus, bemühte sich jetzt, es zu schützen, und rief nach Hülfe. Indeß, ehe die Polizei herbei kam, hatte die Mutter es möglich gemacht, das Kind mit kochendem Wasser zu begießen, und nun war das arme kleine Geschöpf so vielfach beschädigt und verbrannt, daß die Polizei es in’s Hospital schaffte, wo es für verloren erklärt wurde. Trotz alledem genas es allmählich doch, [84] und um es nicht wieder in die Hände der bestialischen Mutter zu geben, wurde es von Dr. Barnardo aufgenommen, und in seiner Anstalt ist es noch diesen Tag der allgemeine Liebling unter dem Namen „das Feuerkind“, „the fire baby“.

Ein anderer Fall, den uns Dr. Barnardo selbst beschreibt, ist die Geschichte eines jungen Diebes, den er mühsam eingefangen, dann geduldig und liebevoll „gezähmt“, das heißt bekehrt hat. Es ist dies so lebhaft geschildert, daß man es nicht ohne Theilnahme für den kleinen Schurken lesen kann, und schließlich die Freude mit erlebt, das gerettete Kind als einen besonders braven und grundehrlichen Menschen zu sehen.

Fragen wir nun: was würde wohl aus den 5000 Kleinen geworden sein, wenn es keinen Dr. Barnardo in London gäbe? – so ist die Antwort nicht schwer. Ein großer Theil würde schon in der Kindheit vor Hunger, Frost und Krankheit elendiglich umgekommen sein; ein anderer Theil wäre den Armenhäusern, Hospitälern und besonders den Gefängnissen zugefallen; einzelne Ausnahmen möchten sich wohl durchgeschlagen und eine leidliche, vielleicht gute Existenz erlangt haben, immer aber ohne die sittliche Grundlage, die Dr. Barnardo ihnen einzuimpfen weiß.

Solches Material hat der Dr. Barnardo umgeschaffen in gesittete, brauchbare, rechtschaffene und glückliche Menschen.

Sollen wir den wunderbaren, von Menschenliebe durchdrungenen Mann nicht hochachten und seinem segensreichen Werk guten Fortgang wünschen? Möge es ferner gedeihen und als herzerhebendes Beispiel durch begeisterte Nachahmung zu einem Heil aller edelstrebenden Völker werden!
Agnes W. Ruge.